Generell versteckt sich der Fußball ohnehin gerne hinter der Leitfunktion des IOC. Solange von der olympischen Dachorganisation kein Signal kommt, kann man auf jenen verweisen. Die FIFA und mit ihr Präsident Gianni Infantino als ehemaliger Putin-Freund wird sich aber beim eigenen Kongress am 15. Mai in Asunción (Paraguay) auch mit der Frage konfrontiert sehen. Eine Teilnahme Russlands an der schon laufenden Qualifikation für die WM 2026 erscheint derzeit aber unrealistisch.
Was passiert in Russland?
Nahezu täglich wird auf eine Rückkehr in den internationalen Sport, speziell im Fußball, in den nationalen Medien öffentlichkeitswirksam gedrängt. Mal ist es Nationaltrainer Waleri Karpin, der den Zeitpunkt für gekommen hält. Mal sieht Verbandschef Alexander Djukow eine positive Entwicklung in den internationalen Beziehungen. Im Februar wurde seine Wiederwahl in Russland - wenn auch kurz und knapp - auch auf der offiziellen UEFA-Homepage vermeldet.
Der Spitzenfunktionär sitzt auch noch mit Watzke im Exekutivkomitee des Kontinentalverbandes. 2021 vor Kriegsbeginn wurde er für vier Jahre gewählt. Er kandidiert jetzt aber nicht erneut. Vermutlich wegen geringer Chancen. Eine symbolträchtige Niederlage an der UEFA-Wahlurne würde das russische Rückkehr-Projekt eher beschädigen.