„Sprach-Kita" in Coburg Kinderhaus nimmt an Bundesprogramm teil

Carsten Höllein
Ines Braatz arbeitet künftig als zusätzliche Fachkraft im AWO-Kinderhaus Abenteuerland – dies ist Bestandteil des Bundesprogramms „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Foto: Carsten Höllein

Das Kinderhaus Abenteuerland in Coburg nimmt am Bundesprogramm „Sprach-Kita“ teil. Dafür erhält die Einrichtung der AWO zusätzliche Unterstützung.

 
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Coburg - Das Kinderhaus Abenteuerland der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Coburg nimmt seit dem 1. März am Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ des Bundesfamilienministeriums teil. Dabei unterstützt eine zusätzliche Fachkraft die Einrichtung.

Carsten Höllein, Geschäftsführer des AWO-Kreisverbands Coburg, zeigt sich darüber sehr erfreut, weil das Haus auf diesem Weg die sprachliche Bildung weiter verbessern könne: „Sprachkompetenzen eröffnen allen Kindern gleiche Bildungschancen von Anfang an.“ Aufgrund der unterschiedlichen Herkunft der Kinder in der Einrichtung ist auch AWO-Kreisvorsitzender Hubert Joppich überzeugt davon, dass die Förderung der Sprachfähigkeit mehr Teilhabe schafft. Carolin Schössler, Leiterin des Kinderhauses Abenteuerland, weiß aus ihrer täglichen Arbeit, dass sprachliche Bildung vor allem wirksam ist, wenn sie früh beginnt.

Weitere Schwerpunkte des Bundesprogramms sind inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit den Familien. Das Coburger Kinderhaus der Arbeiterwohlfahrt hat bereits bei einem Vorgängerprogramm Erfahrungen als „Sprach-Kita“ sammeln können.

Erzieherin Ines Braatz wird sich künftig als zusätzliche Fachkraft darum kümmern, dass ihre Kollegen die Ziele mit den Kindern und Eltern umsetzen. Sie unterstützt das Personal bei der Weiterentwicklung alltagsintegrierter sprachlicher Bildung. Dabei soll Braatz die pädagogischen Fachkräfte ermutigen, ihr Handeln mit Sprache zu untermalen: Verschiedene Gesprächsanlässe im Alltag des Kinderhauses, zum Beispiel beim An- und Ausziehen in der Garderobe, bieten die Möglichkeit, im Dialog mit dem Kind, dessen Wortschatz und Sprachfähigkeiten zu verbessern. Eine zusätzliche Fachberatung wird kontinuierlich die Qualitätsentwicklung in der sogenannten Sprach-Kita begleiten.

Mit seinem Programm fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seit 2016 die sprachliche Bildung als Teil der Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung. Es richtet sich vorwiegend an Kitas, die von überdurchschnittlich vielen Kindern mit sprachlichem Förderbedarf besucht werden.

Das Programm verbindet drei inhaltliche Schwerpunkte: alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien. Für jede Sprach-Kita stellt das Programm eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung. Diese werden im Verbund von einer externen Fachberatung begleitet. Bundesweit ist etwa jede zehnte Kindertagesstätte eine Sprach-Kita. Davon profitieren aktuell fast 500 000 Kinder und ihre Familien.

Seit diesem Jahr legt das Bundesprogramm einen neuen Fokus auf den Einsatz digitaler Medien und die Integration medienpädagogischer Fragestellungen in die sprachliche Bildung. Digitale Medien gehören heute in vielen Familien zum Alltag und damit zum Sprachumfeld von Kindern aller Altersgruppen. Deshalb greift das Programm digitale Medien bei der sprachlichen Bildung auf.cahö

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