Wie steht es um die Produktionskapazitäten?
Schlecht. Abgesehen von einigen Pilotprojekten wie etwa der vor kurzem eröffneten Anlage von Porsche in Chile gibt es derzeit noch keine Anlagen, in denen relevante Mengen produziert werden könnten. Das Ausgangsprodukt grüner Wasserstoff ist bislang nur in homöopathischen Mengen verfügbar und wird zudem auch für den klimafreundlichen Umbau der Industrie gebraucht. Der Aufbau großer Kapazitäten zur E-Fuel-Herstellung dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Der Shell-Konzern geht davon aus, dass er vor 2030 keine marktrelevanten Mengen anbieten kann. Dass der Synthetik-Sprit gebraucht wird, steht dennoch außer Zweifel. Allerdings nicht im Pkw-Sektor, sondern um Flugzeuge, schwere Lkw und Schiffe klimafreundlicher betreiben zu können. Hier stoßen Batterien auf Basis heute verfügbarer Technologien an ihre Grenzen, weil sie bezogen auf Größe und Gewicht viel weniger Energie speichern können als E-Fuels. Im Pkw sehen Wissenschaftler den effizienteren Elektroantrieb klar vorne. Ihr Argument: E-Fuels seien viel zu kostbar, um sie in normalen Autos zu verbrennen.