Stadt Coburg Dieses Thema betrifft fast jeden

Arbeiten beim Thema Demenz eng zusammen (von links): Antje Hennig (Soziales Beratungszentrum), Holger Diez (Sozial- und Versicherungsamt), Can Aydin (3. Bürgermeister und Demenzbeauftragter), Bianca Haischberger (Stabsstelle „Bündnis Coburg – Die Familienstadt & Demografie) und Nina Kötzel (AWO). Foto: Stadt Coburg

Die Stadt Coburg hat jetzt einen Demenz-Wegweiser herausgegeben. Außerdem soll in den kommenden drei Jahren eine besondere Allianz entstehen.

 
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Im Jahr 2020 war es jeder Zehnte, die Tendenz ist steigend. 2050 sollen bereits 17 Prozent, also jeder Sechste der Menschen über 65 Jahre, an einer Demenz erkrankt sein. Wir alle werden früher oder später mit diesem Krankheitsbild in Berührung kommen: Demenz geht alle an.

Gleichzeitig verringert sich das familiäre Unterstützungspotenzial, denn es gibt immer mehr alleinlebende Menschen. Angehörige ziehen weg, und dass mehrere Generationen unter einem Dach leben, kommt nur noch sehr selten vor. Pflege und Demenz entwickeln sich so immer stärker auch zu einer kommunalen Verantwortung.

Auf Initiative des 3. Bürgermeister von Coburg und kommunalen Demenzbeauftragten, Can Aydin, wurde daher ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Sozialamt, der Stabsstelle „Bündnis Coburg – Die Familienstadt & Demografie“ und dem AWO-Mehr- Generationen-Haus gestartet. „Demenzfreundliche Stadt bedeutet, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass es sich dort für Menschen mit Demenz und deren Angehörige gut leben lässt“, erläutert Sozialbürgermeister Can Aydin. „Dazu gehört auch zu wissen, bei welchen Stellen Beratung und Unterstützung gegeben wird, welche Möglichkeiten der Entlastungen es gibt und welche finanziellen und rechtlichen Angelegenheiten es zu beachten gibt.“

Unbürokratische Hilfe

Diese und weitere Fragen werden für die Stadt Coburg in dem neu erschienenen Demenz-Wegweiser ausführlich und anschaulich beantwortet. Die kostenfreie Broschüre wird im Pflegestützpunkt, im Kinder- und Familienbüro und in der Fachstelle für pflegende Angehörige an Betroffene und Angehörige ausgegeben.

Zudem wird es alle zwei Wochen am Donnerstagvormittag im Kinder- und Familienbüro der Stadt Coburg eine Demenzsprechstunde geben. Diese dient als erste und niedrigschwellige Anlaufstelle für Betroffene. Interessenten wird dort unbürokratisch weitergeholfen. Sie werden über Unterstützungsangebote informiert, es werden aber auch Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen erfasst. Eine vorherige Anmeldung für dieses Angebot bei Nina Kötzel ist notwendig.

Kirchengemeinden, Sportvereine und kulturelle Einrichtungen

Das Projekt „Vergissmeinnicht – demenzfreundliche Stadt Coburg“ wurde als eines von 17 Projekten für das Bundesprogramm Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz ausgewählt. Während der kommenden drei Jahre wird ein Netzwerk geschaffen, das Menschen mit Demenz und deren Angehörigen vielfältige gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Um das umzusetzen, benötigt es vor allem Akteure aus der Zivilgesellschaft, zum Beispiel aus Kirchengemeinden, Sportvereinen und kulturellen Einrichtungen, die ihre Angebote auch für Menschen mit Demenz barrierefrei gestalten wollen. Dafür werden derzeit in der Stadt noch engagierte Mitstreiter und Mitstreiterinnen aus diesen Bereichen gesucht.

Interessierte können sich dazu ebenfalls bei der Koordinatorin Nina Kötzel melden: Telefon 09561/705380, E-Mail nina.koetzel@awo-omf.de.

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