Stadt und Land am Ziel Coburg endlich fahrradfreundlich

Von Katja Diedler, Stadt Coburg
Freuen sich über die Auszeichnung (von links): Dominik Wank, Dennis Flach, Uli Schmerbeck, Marita Nehring, Sebastian Straubel und Matthias Dießl. Foto: Stadt Coburg

Die Stadt und der Landkreis Coburg haben bereits vieles getan, um als Radfahrregion attraktiver zu werden. Das wurde nun auch offiziell anerkannt. Doch damit sollen die Bemühungen noch lange nicht enden.

 
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Die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) hat die Stadt und den Landkreis Coburg ausgezeichnet. Um dies zu erhalten, haben beide in den vergangenen Jahren Hausaufgaben gemacht, die ihnen Vertreter der AGFK nach der Hauptbereisung im Jahr 2020 aufgegeben hatten. Abgeschlossen ist dieser Prozess noch nicht. Sowohl Stadt als auch Landkreis Coburg verstehen die Auszeichnung als Ansporn, weiterzumachen.

Einer der wichtigsten umgesetzten Punkte ist ein politisches Bekenntnis zum Radverkehr. Stadtrat und Kreistag haben dazu jeweils eigene Radverkehrskonzepte entwickelt. Außerdem wurden Stellen für Radverkehrsbeauftragte in Stadt und Landkreis geschaffen und besetzt. Auch mit konkreten Verbesserungen beim Netzausbau, einer abgestimmten Planung sowie einer erneuerten einheitlichen Beschilderung konnte die Region Coburg punkten. Außerdem wurden touristische Routen ausgewiesen.

Zudem nehmen Stadt und Landkreis Coburg Jahr für Jahr am Stadtradeln teil sowie an Fortbildungsangeboten der AGFK oder anderer Anbieter. Seit 2021 können Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer in Stadt und Landkreis mit der DB Rad+ App Kilometer sammeln und diese gegen eine Prämie bzw. Rabatt bei regionalen Partnern einlösen.

Die Stadt Coburg hat zudem – wie von der AGFK gefordert – zahlreiche Einbahnstraßen für den Radverkehr geöffnet und viele neue Abstellanlagen geschaffen. Nach jahrzehntelangen Verhandlungen konnte im vergangenen Jahr der „Kiebitzradweg“ eröffnet werden. Damit gibt es nun eine bessere Anbindung zwischen dem Süden Coburgs und dem Stadtteil Creidlitz und von dort aus weiter in den Landkreis und Richtung Bamberg sowie Lichtenfels. Flankiert werden diese Maßnahmen von Öffentlichkeitsarbeit im Amt für Digitalisierung und Kommunikation. Der neue Coburger Radverkehrsbeauftragte Thomas Tippelt hat außerdem einen Platz im Arbeitskreis Rad, der sich aus Mitgliedern des Stadtrats und der Verwaltung zusammensetzt.

„Wichtigste Aufgabe im Rahmen dieser Maßnahmen ist das neue Radwegekonzept, das nun beschlossen wurde“, so der Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig. „Das Konzept sieht neben einem umfassenden Radwegenetz viele kleine und große Verbesserungen für Radfahrer in der Vestestadt vor, die wir schnell angehen wollen.“

Der Landkreis hatte nach der Hauptbereisung 2020 unter anderem die Aufgabe bekommen, ein Radverkehrskonzept zu erstellen und einen Radverkehrsbeauftragten zu benennen. Mit Dominik Wank ist seit August 2022 ein Ansprechpartner für den Radverkehr im Landkreis beschäftigt, und im Dezember wurde das Radverkehrskonzept einstimmig beschlossen. Zudem gibt es einen sogenannten „Runden Tisch Radverkehr“ mit den Kommunen und Verbänden, und seit 2021 ermöglicht der Landkreis außerdem das Dienstradleasing für seine Beschäftigten. Weiter wurden diverse Infrastrukturmaßnahmen, wie Querungshilfen oder Schutzstreifen, an den Kreisstraßen umgesetzt. Stadt und Landkreis Coburg freuen sich gemeinsam über die Zertifizierung: „Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wenngleich wir gerade auf dem Land noch einiges tun müssen, um auch im Radverkehr gut angebunden zu sein. Wir verstehen die Zertifizierung deshalb als Motivation, noch mehr für die Radfahrerinnen und Radfahrer auf den Weg zu bringen“, so Landrat Sebastian Straubel.

„Die Zertifizierung ist für mich ein Ansporn, den Weg weiterzugehen“, so auch OB Sauerteig. „Als aktiver Radfahrer weiß ich, dass in Sachen Radverkehr noch viel zu tun ist. Immerhin haben wir in den zurückliegenden Jahren einiges erreicht, wie beispielsweise den tollen „Kiebitzweg“. Ich bin dankbar, dass wir mit der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen einen kompetenten Partner an der Hand haben, der unseren Weg kritisch begleitet und immer wieder Input liefert.“

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