Die Stadt unternehme hier große Anstrengungen. Sauerteig ging auf den „engen Schulterschluss“ von Stadt und Landkreis Coburg beim Umbau des kommunalen Regiomed-Klinikkonzerns Regiomed ein, um medizinische Versorgung nicht an einer Gewinnmaximierung von Aktionären auszurichten, auf die Ansiedlung von Hausärzten in Coburg, indem über die städtische Wirtschaftsförderung auch Räume angekauft werden – dies geschehe gerade in Creidlitz -, sowie den Ausbau und die Erneuerung von Krippen, Kindertagesstätten und Schulen, um Betreuungs- und Bildungsangebote zu erweitern und zu verbessern. Hier werde die Stadt Coburg in den kommenden Jahren viele Millionen Euro investieren. Dafür stünden das Bildungshaus Lutherschule am Alberts-platz, der Neubau des zweisprachigen Kindergartens „Ascolino“ in Wüstenahorn, der „Naturkindergarten“ an der ehemaligen evangelischen Kirche St. Markus, die Erweiterungen der Kindergärten in Cortendorf und Scheuerfeld, der Umbau des städtischen Kinderhauses in Seidmannsdorf sowie die derzeit laufenden Baumaßnahmen in der Rückert- und Heiligkreuzschule sowie in den Grundschulen Ketschendorf und Creidlitz. Allein hier investiere die Stadt über 20 Millionen Euro. Nicht eingerechnet seien dabei die „noch zu diskutierende“ Generalsanierung der Heinrich-Schaumberger-Schule auf dem Judenberg und der Neubau des Sportfunktionsgebäudes im Stocke-Stadion in der Wiesenstraße. Dazu kämen die Familienförderung, zu der die Kinderkulturwoche, der Familienpass, die Kinderbaumaktion und das Kinderbüro im Herzen der Innenstadt.
Dominik Sauerteig verhehlte nicht, dass Stadt und freie Träger aufgrund des Personalmangels bei Krippen und Kindergärten an Grenzen stoßen – „auch deshalb, weil wir mehr Familien nach Coburg locken konnten, und auch, weil wir es uns zur Aufgabe gemacht haben, Geflüchteten und ihren Kindern ein sicheres und gutes Zuhause in unserer Stadt zu bieten“. Fehlende Fachkräfte führten zudem dazu, dass man bei der Betreuung alter Menschen an Grenzen stoße. Deshalb müsse das Regiomed-Seniorenheim „Bertelsdorfer Höhe“ zum 30. Juni dieses Jahres geschlossen werden. In der Stadt Coburg gebe es rund 100 freie Betreuungsplätze in Altenheimen, wenn die dafür erforderlichen Stellen besetzt werden könnten. „Stattdessen bleiben in gut geführten Einrichtungen ganze Trakte gesperrt“, bedauerte der Oberbürgermeister. Zwar sei hier der kommunale Einflussbereich gering, „aber wir tragen, wo immer möglich, zu Verbesserungen bei“. Dazu zähle der Pflegestützpunkt, den Stadt und Landkreis Coburg seit zwölf Jahren betreiben. Er war der erste in Bayern und ist Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Pflege.
„Höchste Anerkennung und Respekt“
Die Stadt könne zwar vieles auf den Weg bringen und für finanzielle Ausstattung sorgen; „aber was wir mit Geld nicht kaufen können, ist menschliche Wärme“, betonte Oberbürgermeister Sauerteig. Für bürgerschaftliches Miteinander in der ganzen Stadt sorgten tagein, tagaus unzählige ehrenamtlich Tätige in Initiativen, Vereinen und Verbänden. Dieses Engagement könne man nicht hoch genug einschätzen, „es verdient meine und unser aller höchste Anerkennung und Respekt“, würdigte der OB. Ohne ihr Zutun und ihre Bereitschaft, sich zu engagieren, „würde in Coburg nicht mehr viel gehen (…) Für mich, für uns alle, sind Sie, Ihre Kolleginnen und Kollegen und Ihre Einrichtungen, die Sie vertreten, unsere Helden. Das meine ich ganz ehrlich. Und deshalb steht das auch auf den Schlüsselanhängern.“