Stadtrat Coburg Rad frei im Hofgarten

Yannick Seiler
Ein Radfahrer fährt durch den Hofgarten. Foto: Frank Wunderatsch

Ein Teil des bekanntesten Coburger Parks ist nun probeweise für Fahrradfahrer freigegeben. Nach einem Jahr wird Bilanz gezogen.

 
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Auf bestimmten Wegen in einigen Coburger Parks dürfen Fahrradfahrer nun in die Pedale treten. Das hat eine Mehrheit der Mitglieder des Stadtrats um die Fraktionen von Grünen und SPD während der Sitzung am Donnerstag im Kongresshaus Rosengarten beschlossen. Erlaubt ist das nun unter anderem am Wolfgangsee, hinauf zum Schloss Hohenfels, in einem Grünstreifen der Bertelsdorfer Höhe und im Hofgarten. In Letzterem, Coburgs größtem Park zwischen Veste und Schlossplatz, darf jedoch nur für ein Jahr geradelt werden, dann möchte der Stadtrat eine Bilanz des Versuchs ziehen und erneut darüber entscheiden. Eingebracht hatte den Vorschlag Michael Dorant (Grüne).

Die CSU/JC-Fraktion kritisierte das Vorhaben vor allem wegen des Gefälles im Park, schnell fahrenden E-Bikes und der damit verbundenen Unfallgefahr. „Dort werden Menschen gefährdet“, sagte Kurt Knoch (CSU/JC). Zudem zerstöre man dadurch die „Oase der Ruhe“, die der Hofgarten bisher sei. Barbara Kammerscheid (CSU/JC) meinte, dass der Hofgarten kein Arbeits- oder Schulweg sei, sondern ein „Vergnügungsweg“.

Mehr Besucher

Die Stadträte von Grünen und SPD hingegen sprachen sich für den Versuch aus. Bettina Lesch-Lasaridis (SPD) sagte: „Ältere Menschen und Familien können dadurch einfacher zur Veste und zum Flugplatz kommen.“ Man könne in diesem Fall mutig sein, ergänzte Melanie Becker (Grüne). Ramona Brehm (SPD) versprach sich vom Radverkehr mehr Besucher in Naturkundemuseum und Veste.

Ein Tempolimit, gefordert von Michael Zimmermann (FDP), wird nicht erlassen. Ordnungsamtsleiter Kai Holland erklärte, man könnte die Geschwindigkeit der Radfahrer kaum überwachen.

Ausweichen in den Park

Thomas Apfel (Pro Coburg) wies darauf hin, dass Radfahrer derzeit den nahe gelegenen schmalen Gustav-Freytag-Weg zur Veste hinauffahren. Dort seien sie ein Verkehrshindernis für Autofahrer. Er befürwortete, dass sie in den Park ausweichen.

Derzeit stehen Schilder im Hofgarten, die Fahrradfahren untersagen. Ihnen fehlte eine Rechtsgrundlage, die sie nun erhalten haben. Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Polizei haben „für den städtischen Radverkehr wichtige und bedeutsame Strecken in Grünanlagen“ ausgewählt, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die Radwegeplanung solle Fahrradfahren in Coburg attraktiver machen. Im Hofgarten ist es nun auf dem Weg zwischen Festungshof und Festungsstraße sowie zwei weiteren Strecken erlaubt, in die Pedale zu treten. In zwölf Monaten wird bilanziert – Unfallzahlen berücksichtigt.

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