Stadtrat Neustadt Hoffen auf das Zukunftszentrum

Peter Tischer
Eine bauliche Lücke im Gebäudeensemble am Sonneberger Bahnhofsplatz mit dem ehemaligen Woolworth-Gelände – die Wiese rechts im Bild – könnte mit dem neuen Zukunftszentrum geschlossen werden. Foto: Stadt Sonneberg

Dass sich Sonneberg für die vom Bund geplante Einrichtung bewerben will, sieht man in Neustadt positiv. Denn sie könnte viele Besucher anlocken.

 
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Die Stadt Sonneberg möchte sich zusammen mit ihrer Partnerstadt Neustadt bei Coburg als Standort für das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ bewerben. Ein Vorhaben, das ganz im Sinne Neustadts ist, wie geschäftsführender Beamter Ulrich Wolf am Montag dem Stadtrat erläuterte. Man unterstütze diesen Prozess, betonte er und merkte an, dass „gerade die besondere Situation der beiden Partnerstädte an der ehemaligen Landesgrenze für die im Rahmen eines Wettbewerbs angestrebte Standortwahl entscheidend sein könnte“.

Nach den Vorgaben der Bundesregierung muss das geplante Zentrum in Ostdeutschland liegen. Gerechnet wird mit einer Million Besucher pro Jahr. Daraus könnten sich enorme Impulse für den Tourismus entwickeln, erläuterte der geschäftsführende Beamte. Die landschaftliche Attraktivität der Region könnte ein starkes Argument für die Realisierung des Zukunftszentrums in Sonneberg sein.

Für die geplante Einrichtung verfüge Sonneberg über ein passgenaues Grundstück im kommunalen Eigentum – in städtebaulich integrierter Lage, direkt am Umweltbahnhof, stellte Wolf heraus. Die Erreichbarkeit des Zukunftszentrums sei damit sowohl für Mitarbeiter als auch die Besucher gewährleistet. Der Sonneberger Stadtrat sehe in dem Projekt eine wichtige Möglichkeit zur nachhaltigen Stärkung des ländlichen Raums, sagte der Beamte. Es könnte nicht nur Impulse für die Stadt selbst, sondern auch für die gesamte Region setzen, etwa im Hinblick auf Bevölkerungs- und Kaufkraftentwicklung sowie touristische Nachfrage.

Am 19. Mai hatte der Bundestag die Eckpunkte zur Gründung des Zukunftszentrums beschlossen. Damit solle „eine exzellente, international verknüpfte und gesellschaftsrelevante Einrichtung geschaffen werden“, heißt es dazu auf der Internetseite des Bundesbauministeriums. Sie solle zu Transformationsprozessen in Deutschland, aber auch zu Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa und dem Zusammenhalt in Europa forschen. „Aus einem intensiven internationalen Austausch heraus sollen gemeinsame Zukunfts- und Gestaltungsperspektiven erwachsen sowie Strategien für kommende Transformationsprozesse entwickelt werden.“ Geplant sei eine Öffnung des Zentrums in die Gesellschaft – mit dem Ziel, Wissen zu vermitteln, damit Bürger an der Arbeit der Einrichtung teilhaben können. Sie könne einen wichtigen Beitrag leisten, „um den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu stärken, die Demokratie zu festigen sowie die Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte zu meistern“, betonten die Vorsitzenden der für das Projekt zuständigen Arbeitsgruppe, Matthias Platzeck und Marco Wanderwitz.

Nach Angaben Wolfs hat der Stadtrat von Sonneberg bereits seine Absicht bekräftigt, dass man sich in Kooperation mit Neustadt für das Zentrum bewerben will. Schließlich sei Sonneberg wie keine andere Stadt von den Transformationsprozessen der vergangenen Jahrzehnte betroffen. Zudem habe sich die Spielzeugstadt in den zurückliegenden Jahren Schritt für Schritt zu einem modernen, mittelständisch geprägten Wirtschaftsstandort entwickelt, erklärte der geschäftsführende Beamte. Außerdem arbeite Sonneberg seit vielen Jahren eng vernetzt mit vielen Partnern in Thüringen und Bayern zusammen, etwa mit Unternehmen, Hochschulen sowie kommunalen Gebietskörperschaften. „Die Stadt Sonneberg ist nicht zuletzt aktiver Bestandteil der Europäischen Metropolregion Nürnberg“, stellte Ulrich Wolf heraus.

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