Kopfschütteln im Stadtrat 300 000 Euro für eine Stützmauer

Die Mauer neigt bis zu 12 Zentimeter in die Creidlitzer Straße hinein. Nach ersten Erkenntnissen ist eine schadhafte Drainage für die Neigung verantwortlich Foto: Frank Wunderatsch

Knapp 20 Meter Mauer neigen in die Creidlitzer Straße und müssen erneuert werden. Die geplanten Kosten sorgen für Unverständnis.

 
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Coburg - Es muss schnell gehandelt werden, sonst könnte sich die marode Stützmauer in der Creidlitzer Straße noch weiter neigen und so die Verkehrssicherheit gefährden. Laut CEB-Tiefbauleiter Gerhard Knoch handelt es sich um die Stützmauer an dem Grundstück der ehemaligen Firma Wein-Müller. Die betroffene Mauer wurde 1979 errichtet und hat eine Länge von 60 Metern. Seit Anfang des Jahres neigt sich das 1,30 Meter hohe Bauwerk auf einer Länge von 20 Metern zur Creidlitzer Straße hin. „Die städtische Mauer ist in Bewegung“, warnte Knoch bei der Sitzung des Coburger Stadtrats vergangenen Donnerstag. Der Neigungsweg beträgt an der Oberkante der Stützmauer bis zu 12 Zentimeter.

Nach ersten Erkenntnissen ist eine schadhafte Drainage an der Rückseite der Stützwand für den Schaden verantwortlich. „Wir haben die entsprechende Stelle abgesperrt und provisorisch mit Splitt-Anschüttungen abgestützt. Da sie nicht saniert werden kann, ist ein Abriss der Mauer auf circa 20 Metern und ein anschließender Neubau in gleicher Dimension erforderlich. Damit die erforderlichen Maßnahmen noch dieses Jahr beauftragt werden können, muss der Stadtrat inklusive der Planungskosten insgesamt 300 000 Euro für die Instandhaltungsarbeiten außerplanmäßig bewilligen“, so Knoch.

Das vorgesehene Budget sorgte allerdings für Kopfschütteln. Einige Stadtratsmitglieder empfinden 300 000 Euro für 20 Meter Mauer als völlig überzogen. Schließlich würden sich private Bauherren für die gleiche Summe die schönsten Häuser errichten. Gerhard Amend (CSB) kritisierte, dass die Frage bezüglich der Reparaturkosten bei der Vorberatung im Finanzsenat hätte gestellt werden können. Doch Gerhard Knoch versuchte, seine Kostenaufstellung zu verteidigen: „Wir befinden uns aktuell noch in der Grundlagenermittlung und können die Schäden nicht genau definieren. Es weiß niemand, welche möglichen Altschäden hinter der Mauer liegen.“

Mit dem eingeplanten Budget sollen alle Eventualitäten abgedeckt werden. Was für die Reparatur nicht benötigt werde, soll laut Bauleiter zurück an die Stadtkasse fließen. Letztlich bewilligte der Stadtrat die geforderten Haushaltsmittel und beauftragt den CEB nun unverzüglich die notwendigen Maßnahmen in die Wege zu leiten.

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