Stadtrat zu Coburg Hausarztpraxis auf Halde

Im Freistaat Bayern fehlen derzeit mehr als 500 Hausärzte. Foto: Marijan Murat/dpa

Die Stadt schafft einen weiteren Anreiz, um Allgemeinärzte nach Coburg zu locken. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig hat die Aufgabe zur Chefsache erklärt.

 
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In der Planungsregion Coburg Stadt und Land (ohne Neustadt) der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns fehlen derzeit um die 20 Hausärzte, im gesamten Freistaat sind es laut KVB mehr als 500. Im Werben um neue Allgemeinärzte steht der Raum Coburg damit in direkter Konkurrenz mit allen anderen Planungsregionen, zuvorderst mit attraktiven Großstädten wie München, Nürnberg oder Augsburg.

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig hatte die Akquise neuer Hausärzte nach seinem Amtsantritt im Mai 2020 zur Chefsache erklärt. Der SPD-Politiker betraute die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (Wifög) sowie Louay Yassin, Pressesprecher der Stadt und Leiter des Amts für Digitalisierung und Kommunikation, mit der Aufgabe. Seitdem haben sich zwei neue Allgemeinärzte im Raum Coburg angesiedelt.

„Gelder verloren gehen könnte“

In seiner letzten Sitzung des Jahres hat der Stadtrat nun beschlossen, einen weiteren Anreiz zur Ansiedlung zu schaffen. Fortan soll die Kommune demnach stets eine Praxisfläche in Größe von circa 140 Quadratmetern auf Vorrat halten, um auf mögliche Ad-hoc-Anfragen von interessierten Hausärzten reagieren zu können. Hierzu soll die Wifög bei der Wohnbau, der Kaufmännischen Gebäudewirtschaft sowie auf dem freien Immobilienmarkt nach geeigneten Flächen suchen und eine passende anmieten. Die Finanzierung übernimmt die Stadt.

In der Beschlussvorlage, die auf einen Antrag der Stadträtinnen Christina Vatke und Birgit Weber (beide CSU) zurückgeht, heißt es schon einmal sicherheitshalber: „Es wird vorsorglich darauf hingewiesen, dass die Gefahr besteht, dass die Praxisfläche nicht in Anspruch genommen wird und damit Gelder verloren gehen könnten.“ Kalkuliert wird mit einer Monatsmiete in Höhe von etwa 2000 Euro. Oberbürgermeister Sauerteig betonte am Donnerstag noch einmal, dass die Beseitigung des Allgemeinärztemangels eine „Pflichtaufgabe“ sei, die eigentlich jemand anders obliege: der KVB.

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