Stadtratsantrag in Coburg Was die CSB gegen Antisemitismus tun wollen

Das Haupttor des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Foto: Martin Schutt/dpa

Die Stadt soll Schülern den Besuch der Gedenkstätte Buchenwald finanzieren. Das fordert die dreiköpfige Fraktion im Coburger Stadtrat.

 
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Coburg - Wider das Vergessen: Die Stadt Coburg soll künftig Fahrten von Schulklassen in das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald und auf das einstige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg finanzieren. Dies fordert die CSB-Fraktion im Stadtrat, namentlich: Christian Müller, Gerhard Amend und Frank Völker.

In ihrem Antrag schreiben die Stadträte: „Derzeit erleben wir in der Gesellschaft eine Zunahme des Antisemitismus.“ Die nach dem Anschlag von Halle im Oktober 2019 geführte gesellschaftliche Debatte habe deutlich aufgezeigt, dass Antisemitismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen in der Bundesrepublik weit verbreitet sei und die bisherigen Anstrengungen zur Bekämpfung keineswegs dazu geführt hätten, diesen zu einem bloßen Randphänomen zu reduzieren.

Instagram-Post als Hintergrund?

Um dem Phänomen zu begegnen, wird es an deutschen Schulen intensiv aufgearbeitet. „Ein Besuch in einer Gedenkstätte in Buchenwald oder Nürnberg dient aus unserer Sicht der Vertiefung“, heißt es in dem Antrag weiter. „Um den Schülern keine Kosten entstehen zu lassen, schlagen wir vor, dass die Stadt als Bildungspartner diese übernimmt und eine Förderung durch ‚Demokratie direkt’ anstrebt.“

Unlängst hatte schon die SPD-Fraktion im Stadtrat beantragt, in Coburg einen Gedenkort für jüdische Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Die beiden Vorstöße dürften in Zusammenhang stehen mit einem viel diskutierten Instagram-Post des parteilosen Stadtrats Alper Hasirci, der das Vorgehen Israels im Nahostkonflikt verglich mit der Tötungsmaschinerie der Nationalsozialisten im sogenannten Dritten Reich.

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