Städtepartnerschaft Coburg feiert Fest der Freundschaft

Yannick Seiler
Jürgen Heeb, Städtepartnerschaftsbeauftragter der Stadt Coburg, hat die Waren von der Isle of White bereits getestet. Foto: Norbert Klüglein

Mit Städten in vielen Teilen der Welt unterhält Coburg Beziehungen. Sie zu bewahren ist nicht einfach. Bald steht ein Jubiläum an.

 
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Coburg - Partnerschaften zwischen Menschen aufrechtzuerhalten ist manchmal schwierig, gar während einer Pandemie. Fast unmöglich scheint es da Beziehungen zwischen weit entfernten Städten zu bewahren. Stadtrat und Städtepartnerschaftsbeauftragter der Stadt Coburg, Jürgen Heeb (Pro Coburg), hat das vergangenes Jahr dennoch geschafft. „Dazu waren neue Kommunikationsformen nötig“, sagte er während der Sitzung des Verwaltungssenats am Montag. Mit Coburgs Partnern von der Atlantikinsel Isle of White im Vereinigten Königreich etwa habe man sich laut Heeb in Onlinesitzungen getroffen. Besprochen habe man dabei die Themen Europa und den Brexit.

Das Treffen mit Vertretern der Partnerstadt in Gais, Südtirol, war handfester. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) war vergangenes Jahr zusammen mit einer Delegation aus Coburg anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft mit dem 3000-Seelenort in den Alpen nach Italien gereist. Heeb sprach von „einer schönen runden Geschichte“ samt Bergführung. Ein Gegenbesuch von Vertretern aus Gais stehe noch aus, fügte er an.

Erstmals Waren aus Südtirol

Heeb gab den Mitgliedern des Gremiums auch einen Ausblick darauf, was der Städtepartnerschaftsverein (SPV) während der kommenden Monate plant. Zum einen sollen beim Coburger Weihnachtsmarkt heuer erstmals Vertreter aus Gais Waren ihrer Region verkaufen. Repräsentanten der belgischen Partnerstadt Oudenaarde werden ebenfalls Produkte aus ihrer Heimat in Flandern anbieten – wie während vergangener Weihnachtsmärkte auch. Anderes gilt für die Ilse of White: Deren Abgesandte dürfen laut Heeb wegen Coronamaßnahmen derzeit nicht nach Deutschland einreisen. Deswegen sei geplant, dass Mitglieder des Coburger Städtepartnerschaftsvereins Erzeugnisse der Insel anbieten werden.

Im Dezember wolle man zudem einen Weihnachtsbaum auf dem Oudenaarder Marktplatz aufstellen, sagte der Städtepartnerschaftsbeauftragte. Das sei der Wunsch der Stadträte des Orts, ergänzte er. Grund dafür und für weitere Besuche ist das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft mit dem Ort. Auch soll der Designer-Weihnachtsbaum der Hochschule in einer Kirche der Stadt einen Platz finden. Im Januar wird laut Heeb eine Delegation aus Coburg den Neujahresempfang in Oudenaarde besuchen. Mai kommenden Jahrs stehen demnach die offiziellen Feierlichkeiten zum 50-Jährigen bestehen der Partnerschaft mit dem Ort in Flandern an. Vertreter des belgischen Königshauses sollen eingebunden werden. Im Juni ist laut Heeb eine Radtour zum Oudenaarder Bierfest geplant. Die Kosten für das, wenn man will Fest der Freundschaft, belaufen sich demnach auf 18 000 Euro.

Auch plant der SPV den Partnerstädten touristische Pakete anzubieten. Zudem beabsichtigt man laut Heeb künftig wieder Austausche mit Schülern und jungen Menschen, ein Fußballturnier für Jugendliche sowie ein Treffen mit allen Partnern in Coburg.

Keine Beziehungen mehr nach Kanada

Coburg unterhält neben Partnerschaften mit Oudenaarde, Gais und der Isle of White Beziehungen mit Niort in Frankreich und Toledo in den USA. Eine Partnerschaft mit Cobourg in Kanada besteht nicht mehr. Man wolle bei Vertretern der Stadt anfragen, ob noch Interesse daran besteht, die Beziehung zu pflegen. Weitere Partnerschaften habe der Stadtrat abgelehnt. Neuer Schriftführer des SPV ist Rainer Kalweit. „Künftig wollen wir junge Menschen für unsere Arbeit begeistern“, sagte Heeb, weil Überalterung ein Problem des Vereins sei.

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