Viele Kinder aus der Ukraine brauchen schnell eine gute Betreuung. Dazu soll die Kinderbetreuung in Bayern nach Ansicht des Bayerischen Städtetages effizienter strukturiert werden. Um die vielen ukrainischen Kinder rasch in die Kitas aufnehmen zu können, plädiert der Vorsitzende des Städtetages, der Straubinger Oberbürgermeister Markus Pannermayr, in der aktuellen Notlage für „übergangsweise reduzierte Standards“. Dies könne den Personalschlüssel und die Raumsituation betreffen. Es müsse möglich sein, dass Kita-Gruppen über die eigentliche Belegungshöchstgrenze hinaus für einen befristeten Zeitraum mehr Kinder aufnehmen können. Hintergrund sei, dass viele der geflüchteten Mütter ihren Lebensunterhalt in Bayern selbst verdienen wollten. Dieser im Grunde begrüßenswerte Wunsch stoße bei der Kinderbetreuung aber auf ein ohnehin „unter hoher Last fahrendes System“, erläuterte Pannermayr. Deshalb sei mehr Flexibilität nötig: „Die Kinderbetreuung steht bereits unter hohem Druck. Erziehungspersonal fehlt, die Kapazitäten bei Räumlichkeiten sind schon jetzt erschöpft.“ Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder bis sechs Jahre lasse sich in der Praxis bereits jetzt nur schwer erfüllen. Ähnliche, vor allem personelle und räumliche Engpässe zeichneten sich für den geplanten Ganztagsanspruch für Grundschulkinder ab. Insgesamt sollten staatliche Regelungen mehr Spielraum für Improvisation ermöglichen, forderte Pannermayr.