Hof - Die hitzig laufende Debatte über Einschränkungen für nicht Geimpfte kommt zur völlig falschen Zeit. Jetzt, wo noch nicht einmal klar ist, ob einer der Impfstoffe eine Übertragung des Virus verhindern kann. Angenommen, es ist und bleibt tatsächlich so, dass Geimpfte weiter Träger sind: Dann bringt es niemandem etwas, sie bevorzugt zu behandeln. Denn in einer entscheidenden Hinsicht sind dann alle Menschen weiterhin gleich - sie bleiben eine potenzielle Ansteckungsgefahr. Was brächte es also in diesem Fall für die Allgemeinheit, mit Druck auf diejenigen einzuwirken, die keine Impfung möchten? Sie wären kein größeres Risiko für andere als die Geimpften. Sie würden allenfalls sich selbst gefährden, da sie weiterhin an Corona erkranken können. Ob man dieses Risiko eingehen möchte, sollte jedem selbst überlassen bleiben - solang es der Allgemeinheit nicht schadet. Und wer sich mit einer Impfung vor dem Virus schützen möchte, ist auch vor den nicht Geimpften als potenzielle Überträger sicher. Völlig zu recht spricht sich jetzt der Ethikrat dagegen aus, die Einschränkungen für Geimpfte früher zu beenden. Die Debatte ist aktuell ohnehin nur eine Verschwendung von Kapazitäten. Und das in einer Zeit, die Politik, Gesellschaft und jeden einzelnen von uns schon genug fordert.