Gründerzentren hängen in der Luft
Auch bei den Gründerzentren der Hochschulen, die Gründungswillige beim Schritt in die Selbstständigkeit unterstützten, gebe es Handlungsbedarf: Vor allem zeitlich befristete Förderungen erschwerten eine kontinuierliche Unterstützung in ausreichendem Umfang und ausreichender Tiefe, hieß es etwa von der EAH Jena. Grundsätzlich sei Thüringen beim Thema Förderungen aber recht gut aufgestellt, so die überwiegende Meinung.
Um den Negativ-Trend umzukehren, laufen an den Hochschulen teils umfangreiche Projekte und Anstrengungen, um Gründungen wieder anzuschieben. So soll an der Universität Jena etwa das Projekt "Nucleus Jena" dazu beitragen, weniger aktive Wissenschaftler zur Stärkung der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und zum Wissenstransfer zu mobilisieren.
Im Verbundprojekt "International Startup Campus" soll in Zusammenarbeit mit den Universitäten Halle und Leipzig unter anderem die Internationalisierung im Gründungsbereich verstärkt werden. Für Büro- und Laborflächen gebe es eine Zusammenarbeit mit dem Technologie- und Innovationspark Jena.
Die Universität Erfurt arbeitet unter anderem mit dem Hochschulgründernetzwerk "StarTh" zusammen, das aus Jena koordiniert wird. In Ilmenau soll unter anderem die Verankerung des Fabrikationslabors "FabLab" einen Schwerpunkt bilden, um die Stellenkapazitäten für das Gründungszentrum zu erhöhen und zu sichern.
Ausgründungen zählen zu Weltmarktführern
Dabei seien einige der Ausgründungen mittlerweile "Hidden Champions", die in ihrer jeweiligen Branche oder Nische zu Weltmarktführern oder Technologieführern zählten, hieß es. Erfolgreiche Unternehmen aus Thüringen seien etwa der Hersteller für Präzisionsmesstechnik Sios und der Abnehm-App-Anbieter Yazio (TU Ilmenau), der Softwarehersteller Ubilabs und der Küchendesigner Mykilos (Bauhaus Universität) sowie der Optik-Hersteller Asphericon und der Pharmaspezialist SmartDyeLivery (Uni Jena).
Aus der Uni Erfurt wurden neben dem Online-Coaching-Anbieter Coachingspace auch der Bildungsanbieter Spirit of Football gegründet. Aus der FH Jena stammen unter anderem der Mikrochip-Spezialist mi2-Factory oder der Optik-Spezialist Gitterwerk.