Steinbach am Wald Caritas richtet neue Hilfsstelle ein

Heike Schülein

Die Wohnungslosenhilfe des Wohlfahrtverbands bietet nun Unterstützung in Steinbach am Wald an. Der Bedarf ist da, zeigt sich schon in den ersten Tagen des Angebots.

Bürgermeister Thomas Löffler und Caritas-Mitarbeiterin Anita Swiduruk freuen sich über das erweiterte Angebot des Beratungshauses. Foto: /Heike Schülein

Steinbach am Wald - Nachdem das Beratungshaus zuvor im evangelischen Pfarrhaus untergebracht war, bezog man Ende 2018 neue Räumlichkeiten in der Rennsteigstraße 19. Dort sind bislang die AWO, Caritas, die Diakonie, KAB, die Koordinierungsstelle Bürgerschaftliches Engagement, das Blaue Kreuz sowie die Wochenbett-Sprechstunde des Landkreises Kronach unter einem Dach vertreten. Ab sofort bietet hier auch die Fachstelle für Wohnraumsicherung und Wohnungslosenhilfe des Caritasverbands des Landkreises Hilfe zur Vermeidung oder Beendigung von Obdachlosigkeit und Wohnungsnot an. Die Außensprechstunde erfolgt jeden zweiten und vierten Freitag im Monat. Am Freitag stellte Caritas-Mitarbeiterin Anita Swiduruk Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler das vielfältige Portfolio der Hilfseinrichtung vor.

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Die im Caritashaus in Kronach angesiedelte Einrichtung dient als Anlaufstelle für Ratsuchende, Vermieter und Mieter. Durch die Zusammenarbeit mit Kommunen, Behörden, Wohnungsgenossenschaften und privaten Anbietern sollen passgenaue Wohnungen erschlossen werden. Gefördert wird sie vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales als Anschubfinanzierung. „Das Konzept richtet sich in erster Linie an Menschen aus allen Landkreis-Gemeinden, die kurz davor stehen, ihre Wohnung zu verlieren beziehungsweise sie bereits verloren haben und in Obdachlosen-Unterkünften oder bei Bekannten untergekommen sind“, erläuterte die Kauffrau und Fachkraft für Wohnungslosenhilfe, die seit 15 Jahren in Regierungsprojekten mit den Schwerpunkten Arbeitsvermittlung und Hilfe in prekären Lebenslagen von jungen Erwachsenen bis zu Senioren tätig ist. Durch intensive Beratung und Begleitung möchte man diese darin unterstützen, das bestehende Mietverhältnis zu erhalten beziehungsweise ein auf Dauer angelegtes Mietverhältnis zu erhalten. Zum anderen möchte man diesen auch hierfür erforderliche Kompetenzen vermitteln – unter anderem regelmäßige Begleichung von Miete und Nebenkosten, Modalitäten beim Umzug.

Bereits 51 Hilfesuchenden

Die Fachstelle ist seit dem 15. Dezember tätig. Der Bedarf lässt sich schon mehr als feststellen, verdeutlichte die Caritas-Mitarbeiterin; konnte man doch schon 15 der insgesamt bislang bereits 51 Hilfesuchenden – Einzelpersonen und Familien – in neue Wohnungen vermitteln. Sehr freue man sich nun, auch in der Rennsteigregion eine Außensprechstunde anbieten zu können, nachdem die Caritas bereits seit Bestehen des Beratungshauses hier mit ihrem Beratungsangebot vertreten ist. Damit möchte man den Menschen im Oberen Landkreis „entgegenkommen“. Dies gelte nicht nur für die Anfahrtswege, sondern auch finanziell; stelle doch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für manche durchaus einen finanziellen Kraftakt dar. Termin-Anmeldungen für die neue Fachstelle erfolgen beim Caritasverband Kronach telefonisch unter 09261/605620.

Sehr dankbar über die Erweiterung des wohnortnahen Beratungsangebots zeigte sich Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler (CSU). Die Hilfestellung gerade für wohnungslose Menschen beziehungsweise die davon bedroht sind, liege ihm sehr am Herzen, sagte Löffler. „Eine qualitativ hochwertige Beratung vor Ort ist sehr wichtig“, würdigte er das Engagement der starken, verlässlichen Sozialpartner, mit denen man vertrauensvoll zusammenarbeite. Besonderer Dank gebühre der Caritas, die seit Beginn die Koordination des Beratungsnetzwerks innehat. Das Thema Wohnraum nehme in der Gemeinde einen großen Stellenwert ein, sagte Löffler. Auch eine Reihe ehrenamtlicher Immobilienlotsen bringen sich hier unterstützend ein.

Da das Beratungshaus nur zu bestimmten Zeiten belegt ist, sind noch Freiräume für weitere Interessenten vorhanden – auch aus gewerblichen Branchen. Geeignet wäre das Domizil beispielsweise auch für Selbsthilfegruppen. Die Übernahme eines Großteils der Kosten durch die Gemeinde sowie weitere Zuschüsse des Landkreises ermöglichen das Angebot in einem für die Hilfsdienste überschaubaren finanziellen Rahmen.

Das Beratungshaus versteht sich als Angebot für den gesamten nördlichen Landkreis. Alle Hilfeleistungen sind für die Hilfesuchenden kostenlos. Eine telefonische Anmeldung ist zwecks Terminabstimmung und der Vermeidung von Wartezeiten – gerade auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie – erforderlich. Alle Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht.