Frühlingskonzert Steinbach am Wald Da hielt es keinen mehr auf dem Sitz

Heike Schülein

Das Frühlingskonzert des Musikvereins Steinbach am Wald gerät zu einem vollen Erfolg

 
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Wenn sich am Ende eines mehr als zweistündigen Konzerts die Zuschauer von ihren Plätzen erheben und frenetischen Applaus spenden, muss man als Musikerin und Musiker wohl einiges richtig gemacht haben. So geschehen am Samstagabend in der gut gefüllten Rennsteighalle, die den würdevollen Rahmen für das traditionelle Frühlingskonzert des Musikvereins Steinbach am Wald bildete. Das lange coronabedingte Warten hatte sich gelohnt; bot doch das vor Spielfreude sprühende Orchester seinem Publikum einen bunt-kontrastreichen Querschnitt durch ganz unterschiedliche Genres und Musikrichtungen.

Musikalische Reise

Im Mittelpunkt des ersten Programmteils standen die musikalische Reise in die Puszta „Kleine ungarische Rhapsodie“ sowie die auf einer Reihe von melodischen Blues-Elementen beruhenden „Variationen in Blue“ von Jacob de Haan. Der zweite Teil widmete sich vorwiegend bekannten Filmmusiken – so auch aus den Walt-Disney-Produktionen „Aladdin“, hier war ein Medley der schönsten Melodien zu hören, und dem „Dschungelbuch“. In einem sehr harmonischen Klarinetten-Duett gaben dabei Vanessa Schneider und Lisa Wiegand ihrem Publikum das Lebensmotto des lustigen zotteligen Bären Balu „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ mit auf den Weg.

„Skandal im Sperrbezirk“, „Ohne dich schlaf’ ich heut Nacht nicht ein“, „1000 und eine Nacht“, „Sternenhimmel“ und „Rock Me Amadeus“ – diese fünf Kult-Schlager der legendären 1980er-Jahre arrangierte Thiemo Kraas in seinem mitreißenden Medley „80er KULT(tour)“, mit dem das Orchester für reichlich Nostalgie sorgte – ein Meisterstück, nah am jeweiligen Original und zugleich mit eigener Handschrift und einem kleinen musikalischen Augenzwinkern! Ihren Auftakt hatten beide Programmteile jeweils in Konzertmärschen gefunden: das imposant-feierliche „Bravissimo!“ ganz zu Beginn sowie, nach der Pause, Rudi Fischers Ohrwurm „Die Sonne geht auf“ mit einem feinen Piccoloflöten-Solo von Ramona Müller.

Gelungene Gesangsbeiträge

Eine große Bereicherung stellten die durchweg gelungenen Gesangsbeiträge dar. Mit anmutig weich-fließenden Tönen nahm sich Sophie Wäcker des Liebeslieds „Perfect“ von Ed Sheeran an, während Maja Vetter und Lisa Wiegand mit dem oscarprämierten Schmachtfetzen „Shallow“ aus „A Star is Born“ sehr gefühlvoll auf den Spuren von Lady Gaga und Bradley Cooper wandelten. Maja Vetter trat gesanglich auch beim populären „Ein Leben lang“ von den „Fäaschtbänkler“ in Erscheinung, inklusive Gänsehaut-Feeling bei den Schlusszeilen „Was für ein Glück, das mich umgibt, ist Musik“.

Diese Botschaft hätte auch als Motto des tollen Frühlingskonzerts gelten können, durch das in charmanter Art und Weise Lena Fischer, Rebecca Wich, Vanessa Schneider und Lisa Wiegand geführt hatten. Am Ende gab es Standing Ovations und zwei heftig erklatschte Zugaben: unsere einzigartige Landkreis-Hymne „Crana Musica“ von Holger Mück sowie Kurt Gäbles melodienreiche böhmische Erfolgspolka „Wir Musikanten“, in die der ganze Saal mit einstimmte.

Premiere für Jonas Fischer

Der Vorsitzende des Musikvereins Steinbach am Wald, Ewald Fehn, dankte allen Mitwirkenden vor und hinter der Bühne – insbesondere Jonas Fischer, der erstmals das Frühlingskonzert musikalisch geleitet hatte. Der Dirigent gab den Dank weiter an seine Aktiven. Ewald Fehn oblag eingangs auch die Begrüßung der zahlreichen Besucher. Dabei hieß er insbesondere Steinbachs Ehrenbürger Joachim Wiegand ebenso willkommen wie viele Musiker- und Vereinskollegen sowie Repräsentanten der Kommunalpolitik, allen voran Landrat Klaus Löffler und Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler.

Ins festliche Geschehen des musikalischen Reigens gehörten auch Ehrungen. Mit großer Freude nahm Thomas Kolb die Youngsters Anton Fehn (Schlagzeug), Nathan Kuniavsky (Trompete) sowie Felix Neubauer (Tenorhorn) mit Mitgliedsnadeln in den Nordbayerischen Musikbund auf. Für zehnjähriges aktives Musizieren wurde Hannah Schneider (Klarinette) geehrt. Bereits 20-Jähriges kann Nina Schneider (Saxophon) feiern, die nicht anwesend sein konnte.

Großen Grund zur Freude hatte auch der Nachwuchs-Trompeter Finley Fehn, der sein Bronzenes Leistungsabzeichen meisterte.

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