Steinbach am Wald Der Kreisel erhält eine Schönheitskur

Heike Schülein
  Foto: /Heike Schülein

Nicht gerade eine Augenweide ist die Verkehrsinsel vor Steinbach am Wald. Das wird sich ändern. In Windheim indes wird nun doch ein 40 Meter hoher Mobilfunkmast gebaut.

 
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Steinbach am Wald - Die Kreisverkehrsinsel „Am Bromenhieb“ in Steinbach am Wald, die am östlichen Ortseingang aus Richtung Ziegelhütte direkt am Fernwanderweg „Rennsteig“ liegt, sieht seit Jahren recht verwildert aus und macht keinen einladenden Eindruck. Im Zuge der Gestaltung des Kur- und Erholungsparks beim Freizeit- und Tourismuszentrum ist auch die Aufwertung der Ortseingänge entlang des Rennsteig-Fernwanderwegs mit vorgesehen. Deshalb wurde zur Neugestaltung der Kreisverkehrsinsel Architekt Joachim Drechsler zurate gezogen und die Vorschläge mit dem Staatlichen Bauamt Bamberg abgestimmt.

Im Ergebnis soll – so Bürgermeister Thomas Löffler (CSU) bei der jüngsten Gemeinderatssitzung – im dreigeteilten Kreisel entlang des Rennsteig-Wanderwegs unter anderem mit Pflastersteinen das Rennsteig-R in zwei Rasenflächen eingelegt werden. Zudem soll der Kreisel eine ansehnliche Dauerbepflanzung erhalten.

Die Kosten und spätere Pflege sind für die Gemeinde überschaubar. Als Bestandteil des Kur- und Erholungsparks wird die Maßnahme durch die Regierung von Oberfranken gefördert. Aktuell rechnet man mit Kosten von rund 12 000 Euro und einer möglichen Förderung von 65 Prozent.

Ja zum Mobilfunkmast

Nach längerer Diskussion stimmte das Gremium dem Bauantrag zur Errichtung einer Mobilfunkstation mit einem 40-Meter-Mast für das Vodafone-Mobilfunknetz in Windheim, Nähe Sonnenleite, zu. Vodafone hat bereits als Übergang einen mobilen 30 Meter hohen Sendemast in Windheim errichtet, wobei 4G-Technik zum Tragen kommt. Der neue Schleuderbetonmast soll mit 5G funken. Da diesbezüglich Bedenken geäußert worden waren, fand für Bürger am 24. März eine Videokonferenz mit Vodafone statt.

Der neue Mast soll „weiße Flecke“ in Windheim, Hirschfeld und beim Ölschnitzsee schließen. Da in Windheim die Strahlenbelastung durch 5G beziehungsweise den angewandten Richtfunk weiterhin kritisch gesehen wird, habe sich die Gemeinde, so betonte der Bürgermeister, intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Er habe etwa lange mit einem Biophysiker vom Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter gesprochen. Dieser habe bestätigt, dass die Technik keine nachgewiesenen Schäden verursache und als unbedenklich einzustufen sei. Rechtlich sei es ohnehin so, dass die Gemeinde zwar gehört werde, man aber keine Handhabe habe, den Bau zu verhindern, da keine städtebaulichen Vorgaben verletzt werden. Die anschließenden Wortmeldungen belegten, dass man die Befürchtungen der Bürger ernst nimmt und nachvollziehen kann. „Ich bin selbst betroffen“, erklärte Josef Herrmann (FW), da sich sein Anwesen genau in der Linie Windheim und Marienroth befinde. Wenn er aus dem Fenster sehe, blicke er jetzt schon auf zwei Türme und zudem die Windräder. Andere Standorte seien – so der Bürgermeister – als nicht geeignet empfunden worden. Anke Weiß (CSU) betonte: „Dass wir die Technik brauchen, sehen wir gerade jetzt beim Homeoffice und Homeschooling.“

Vier Gegenstimmen

Das gemeindliche Einvernehmen erfolgte bei vier Gegenstimmen, vorbehaltlich einer positiven immissionsschutzrechtlichen Stellungnahme. Einstimmig beschlossen wurde die zeitnahe Beauftragung eines unabhängigen Büros zur Messung der Strahlenwerte. Der Zuwendungsbescheid von der Regierung von Oberfranken für die Nachhermessung nach der Errichtung einer Mobilfunkbasisstation ging bereits am 6. April bei der Gemeinde ein.

Noch nicht genauer bezifferte Kosten entstehen im Dorfhaus Kehlbach und der Mittelschule Windheim für entsprechende kleinere Umbaumaßnahmen. An der Sanierung des ehemaligen Kindergartens in Buchbach hat sich die Gemeinde bereits im Vorjahr beteiligt. „Wichtig ist bei allen Ausweichquartieren, dass alle Sicherheitsanforderungen vollständig erfüllt werden“, betonte Löffler. Die Ausweichquartiere müssen voraussichtlich bis zum Ende des Kindergartenjahres 2021/22 genutzt werden. Man hofft, die sanierten Räumlichkeiten im September 2022 beziehen zu können.

Die Vorgehensweise wurde mit der Kiga-Aufsicht, den Kirchenstiftungen sowie allen weiteren Beteiligten abgestimmt. Der Beschluss erfolgte einstimmig. Rainer Neubauer (BLK) sprach die Nutzung der Kulturhalle beziehungsweise des Dorfhauses in Kehlbach durch die Jugend und Vereine an – insbesondere im Hinblick auf die Büttenabende im nächsten Jahr. Die Vereinsarbeit kann, so der Bürgermeister, weitergeführt werden. Die Gemeinde schließt mit dem Landkreis Kronach die ergänzte Zweckvereinbarung zur Zusammenführung der Schülerbeförderung ab dem laufenden Schuljahr 2020/2021.

Mit der Einführung der 365-Euro-Tickets und der Zusatzkarte für Schüler ab der fünften Klasse gewährleistet der Landkreis eine kreisweite Mobilität für Jugendliche außerhalb der Schulzeit. Darüber hinaus stellt er eine Nahverkehr-Nutzbarkeit für Jugendliche ohne Beförderungsanspruch bis Klasse 10 durch Ausgabe entsprechender Zeitkarten als freiwillige Leistung sicher.

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