Steinbach am Wald Mit Vollgas auf die Bühne zurück

Peter Fiedler

Die Theatergruppe Steinbach durfte endlich wieder nach der Corona-Zwangspause auftreten. Das freute Darsteller wie Zuschauer gleichermaßen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

In zwei Jahren Corona-Pause hat die Theatergruppe Steinbach am Wald nichts verlernt. Im Gegenteil: Im voll besetzten Pfarrsaal St. Heinrich begeisterte sie mit dem Dreiakter „O Kohle mio – Opa Pauli lebt gefährlich“ von Jürgen Schuster das Publikum. Fünf Aufführungen waren ausverkauft.

Wie in den vergangenen mehr als 20 Jahren wussten die Steinbacher Vollblutkomödianten auch diesmal wieder genau, wie sie die Lachmuskeln ihrer Zuschauer maximal strapazieren können. Und auch unvorhergesehene Ereignisse auf der Bühne, wie von der Wand fallende Requisiten, wurden in Sekundenschnelle in die Handlung eingebaut. Den Akteuren merkte man jedenfalls die pure Freude am Theaterspiel an. Doch worum geht es bei dem Stück? Auf dem Hof von Barnabas Pauli (Michael Löffler) geht’s turbulent zu, seit sein Sohn Sebastian (Jens Scherbel) von seiner Italienreise mit einem Souvenir zurück ist. Bei dem Mitbringsel handelt es sich um die temperamentvolle Maledetta (Sandra Jäkel), die Sebastian den Kopf so verdreht, dass er sich bereitwillig ausnehmen lässt wie eine Weihnachtsgans.

Opa Pauli greift ein

Alle Warnungen von Barnabas und Hermann (Markus Pohl), Sebastians Sohn, sind fruchtlos oder werden in den Wind geschlagen. Als sich die Situation zuspitzt und Sebastian vor dem finanziellen Ruin steht, so dass auch der örtliche Sparkassenchef Pankraz Siegel (Martin Löffler) nicht mehr helfen kann, mischt sich Opa Pauli tatkräftig ein und zieht alle Register. Er erhöht den Druck auf Maledetta, die am liebsten sofort Barnabas Geld erben möchte und der jedes Mittel Recht zu sein scheint.

Doch da sind auch noch die zwei Schwestern Josefa und Martha Klinger (Simone Löffler und Iris Baier), die Barnabas vom Hof weg ins nahe gelegene Seniorenheim locken wollen. Der wiederum denkt gar nicht daran und mutiert er mit Hilfe von Hermann und dessen besten Freund Luggi (Frank Hirschböck) zum wilden Biker in Lederkluft. Außerdem legt er sich mit Franzi (Kathrin Fehn) zum Schein eine junge Freundin zu und redet in Gegenwart von Maledetta von seinem Testament, das allerdings fingiert ist.

Vom „Zauber“ befreit

Dem örtlichen Kaplan Schäfle (Karlheinz Jäkel) missfällt das ganze Treiben von Barnabas und er redet ihm sehr ins Gewissen, was aber Barnabas Plan eher unterstützt, als dass es bei ihm Gewissensbisse auslöst. Maledetta liest das fingierte Testament, das nicht Sebastian, sondern Herrmann als Alleinerben vorsieht. Nun will sie Opa Pauli mafiamäßig entsorgen. Doch Barnabas hat Lunte gerochen und ist vorsichtig. Ein Gourmetteller, den Maledetta sie ganz speziell für ihn zubereitet hat, um sein Ableben zu beschleunigen, genießt er nicht selbst, sondern lässt Maledettas Kater davon kosten.

So überschlagen sich die Ereignisse und letztendlich wird auch Sebastian wachgerüttelt und kann sich von Maledettas „Zauber“ befreien. Sie wird vom Hof gejagt, Opa Pauli hat die „Gefahr“ bezwungen, kann jetzt guten Gewissens ins Seniorenheim gehen und die Zuschauer können der Theatergruppe den wohlverdienten Applaus spenden.

Mehr Bilder unter www.np-coburg.de

Bilder