Steinbach an der Haide Auf der Suche nach Grundstücken

Heike Schülein
In Steinbach an der Haide wünschen sich Junge Leute mehr Bauplätze. Unterhalb der Skihütte könnten vier bis sechs Parzellen entstehen.  Foto: /Archiv Heike Schülein

Junge Leute wünschen sich Bauplätze in Steinbach an der Haide. Am Donnerstag stand das Thema im Mittelpunkt einer Bürgerversammlung.

 
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Für junge Familien, die ihrem Heimatort treu bleiben wollen, fehlen in Steinbach/Haide bislang die Bauplätze. Im Zuge eines Bauflächenmanagements hat die Stadt Ludwigsstadt mögliche Potenzialflächen in der Gemeinde überprüft. Von den vorhandenen rund 80 sofort bebaubaren Baugrundstücken sind 42 sofort verfügbar, da Verkaufsbereitschaft der Eigentümer besteht. Dabei handelt es sich um acht Grundstücke in Ebersdorf, zwei in Lauenhain, jeweils elf in Lauenstein und Ludwigsstadt, zehn in Ottendorf sowie lediglich einen in Steinbach/Haide.

„Wir als Stadt haben uns die Maßgabe gegeben, eher im innerörtlichen Bereich alte Objekte zu sanieren, Baulücken zu schließen oder Leerstände zu nutzen als neue Flächen auszuweisen“, verdeutlichte Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD). Des Weiteren orientiere sich die Baulandentwicklung natürlich am vorhandenen Bedarf. Wichtig ist auch das Anbindegebot an bestehende Ortsteile bzw. Siedlungen; man dürfe also nicht einfach ein Haus im Außenbereich ohne Verbindung zur letzten Bebauung hinstellen. Zudem solle möglichst die bestehende Infrastruktur genutzt werden. Ein zentraler Punkt ist die Berücksichtigung des Landschafts- und Ortsbildes.

Nicht zuletzt gehe es um eine Abwägung unterschiedlicher Interessen. Maßgeblich sei bei dem Verfahren die Untere Naturschutzbehörde, bei der man für den Ort die im Zuge des Bauflächenmanagements ermittelten Flächen eingebracht hatte. Auch Gespräche mit den Grundstückseigentümern zu einer Verkaufsbereitschaft wurden bereits geführt.

„Im Gesamtergebnis wären im Ort vier bis sechs Bauparzellen möglich“, informierte Ehrhardt. Dabei handelt es sich um den Bereich unterhalb der Skihütte, entlang des Hohen Weges. Hier könnte man jeweils zwei bis drei Bauparzellen östlich wie westlich des Wegs ausweisen, wobei lediglich die Grundstückseigentümer östlich des Wegs verkaufsbereit seien.

Bedarf wird ermittelt

Für die Baulandentwicklung in Steinbach/Haide ergäben sich für die Stadt Kosten von insgesamt 90 000 und 120 000. Teilweise kompensieren könnte man diese durch die Herstellungsbeiträge der Bauherren für Wasser/Kanal von 25 000 Euro. Bei einem zugrunde liegenden Bodenrichtwert von 25 Euro pro Quadratmeter (vollerschlossen) liege der Baulandpreis zum Beispiel für 1000 Quadratmeter bei 25 000 Euro.

Der nächste Schritt ist nun eine Abfrage des Bedarfs. „Ohne Bedarf werden wir keine Bauleitplanung voranbringen“, stellte er klar. Zudem würden die Grundstücke beim Verkauf mit Baugeboten versehen, müssten also innerhalb einer Frist bebaut werden. Bei vorhandenem Bedarf gehe es an den Abschluss von Entwicklungsvereinbarungen mit den Grundeigentümern sowie letztlich an die Beauftragung eines Planungsbüros. Das Bauleitverfahren würde circa ein Jahr in Anspruch nehmen.

Stefan Heyder (CSU) bedauerte, dass die Untere Naturschutzbehörde der Einladung zur Versammlung nicht gefolgt sei, um ihren Ausschluss seitens der Bevölkerung bevorzugter Baugrundstücke darzulegen. Die Position der Behörde sei – so der Bürgermeister – klar. „Wir wollen, dass die Leute hier bauen“, verdeutlichte Aaron Sieber (CSU), dass junge Familien für den Fortbestand des Orts wichtig seien.

Bürgermeister Timo Ehrhardt appellierte, die vorgestellte Planung weiterzugeben. Die Präsentation wird auf der Stadt-Homepage eingestellt und im Mitteilungsblatt kommuniziert. Interessierte mögen sich an ihn oder Geschäftsleiter Frank Ziener wenden.

Mobilfunkversorgung

Die Mobilfunkversorgung in Steinbach/Haide soll verbessert werden. Wie der Bürgermeister informierte, liegt mittlerweile der Förderbescheid des Bayerischen Mobilfunk-Förderprogramms über 500 000 Euro vor. Die Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer läuft.

Stefan Heyder (CSU) monierte durch die Holzabfuhr in den Wäldern stark ramponierte Straßen und erkundigte sich nach entsprechenden Fördermöglichkeiten eines Ausbaus. Laut dem Bürgermeister, sei der Bauhof mit der Beseitigung der extremsten Straßenschäden beauftragt. Ein vollflächiger Ausbau der untergeordneten Straßenverbindung nach Falkenstein in den nächsten fünf Jahren könnte nur erfolgen, wenn man andere Maßnahmen verschiebe. Aaron Sieber (CSU) informierte über Bestrebungen, den Spielplatz in Eigenregie auf Vordermann zu bringen. Dabei fragte er nach einer finanziellen Unterstützung der Stadt. Ehrhardt sicherte eine Übernahme der Materialkosten zu. Auch das Thema Windenergie wurde angesprochen. Eine Anlage in Steinbach/Haide erachtete Ehrhardt als kaum realisierbar. Es handle sich um eine Anlage mit einer Nabenhöhe von 170 Metern und einem Rotordurchmesser von 160 Metern, ein Abstand von 2,5 Kilometern zur Bebauung sei einzuhalten.

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