Steinbach/Wald Steinbach investiert so viel wie nie

Heike Schülein
Steinbach am Wald verabschiedete für 2020 einen Rekordhaushalt. Das Gesamtvolumen beträgt 17,65 Millionen Euro. Allein die freie Spitze beträgt rund zwei Millionen Euro. Foto: Archiv

Rund 5,3 fünf Millionen Euro will man in eine ganze Reihe von Projekten stecken. Die sollen auf unter eine Million Euro sinken. Eine gute Förderkulisse macht das möglich.

 
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Steinbach/Wald - Der Steinbacher Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung seinen Haushalt 2020 mit einem Rekord-Gesamtvolumen von über 17,65 Millionen Euro unter Dach und Fach gebracht. Erstmals seit Jahrzehnten wird der Schuldenstand Ende 2020 unter einer Million Euro liegen. Vom Haushalts-Volumen entfallen 11 538 099 Euro auf den Verwaltungshaushalt und 6 112 410 Euro auf den Vermögenshaushalt. Der Gesamthaushalt liegt um 2 879 529 Euro über dem Vorjahresansatz.

Aus dem Gemeinderat

Frank Hirschböck (BLS) fragte, ob die Zechgemeinschaft Steinbach im neuen Jugendraum einen Schrank für die Trachten aufstellen dürfte. Der Bürgermeister erklärte, dass der Raum größenmäßig nicht für eine solche Lagerung ausgelegt sei, man aber andere gemeindliche Räume durchchecken werde. Zudem mahnte Hirschböck den verstopften Abfluss bei der Eisenbahnbrücke an. Die halbe Straßenseite des Fabrikwegs sei unter Wasser gesetzt worden sei. Josef Herrmann (FW) fragte hinsichtlich erfolgter Vermessungsarbeiten bei der Wegkapelle in Hirschfeld nach. Die Vermessung erfolgte, so der Bürgermeister, seitens des Marktes Pressig im Zuge der vorgesehenen Wegesanierung. Peter Grüdl (SPD) hoffte, dass nach der nunmehrigen Bad-Wiederöffnung auch die Gastronomie wieder entsprechend zugänglich sei. Laut dem Bürgermeister richte sich dies nach der Nachfrage. hs

Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer betragen voraussichtlich 6 250 000 Euro . Ob diese Einnahmen realisiert werden können, bleibt abzuwarten. Gleiches gilt auch für die mit 1 734 000 Euro veranschlagten Einnahmen aus der Einkommenssteuerbeteiligung. 2020 errechnet sich eine Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt von 2 169 365 Euro. Die gesetzliche geforderte Mindestzuführung von 161 000 Euro wird um 2 008 365 Euro zugleich freie Finanzspitze, überschritten.

Aufgrund der guten Zuführungssituation ist 2020 trotz hoher Investitionstätigkeit keine Kreditaufnahme vorgesehen. Die Investitionen werden aus der Zuführung an den Vermögenshaushalt, Beiträgen und größtenteils aus Fördermitteln finanziert. Zum Ausgleich des Gemeindehaushaltes ist im Haushaltsjahr eine Rücklagenzuführung von 589 810 Euro geplant. Nach den aktuellen Planungen wird die allgemeine Rücklage zum 31. Dezember 2020 einen Bestand von 696 810 Euro aufweisen. Der Haushalt sieht bis Ende 2020 einen Schuldenstand von 981 767 Euro mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 318 Euro vor und wird damit - erstmals seit Jahrzehnten - unter einer Million Euro betragen. Die Zinslast liegt bei 19 231 Euro.

Der Vermögenshaushalt umfasst bei den Ausgaben einen Vermögenserwerb von 240 800 Euro, Hochbaumaßnahmen von 2 659 000 Euro, Tiefbaumaßnahmen von 1 897 500 Euro, Tilgung von Krediten von 161 000 Euro, Investitionszuschüsse von 524 300 Euro sowie die Zuführung an die allgemeine Rücklage von 589 810 Euro. Größte Investitionen sind die Baumaßnahmen Alte Schule in Hirschfeld mit 1 752 000 Euro, die Generalsanierung Freizeit- und Tourismuszentrum mit 565 000 Euro, der Breitbandausbau in allen Gemeindeteilen mit 420 000 Euro, der Ausbau Hasengasse Windheim mit 315 000 Euro, der Ausbau Gemeindegasse Steinbach am Wald mit 285 000 Euro, die Kanalsanierung Windheim mit 150 000 Euro sowie die Errichtung der Dorfscheune Windheim mit 145 00 Euro. Hinzu kommen Anschaffungen für die Feuerwehren, die Grundschule und die Mittelschule, Baumaßnahmen in den Kindergärten, der Ausbau Glasersteig Buchbach, die Kanalsanierung Rosenweg, die Errichtung des Dorfhauses Kehlbach, die Sanierung Generationenpark Windheim, die Anlegung des Waldumbaupfads, die Erneuerung Wasserleitung Rosenweg, Grundstückserwerb sowie die Baumaßnahmen Ziegelanger 14 + 16 in Windheim als auch Am Mühlbach 1 in Buchbach. Insgesamt belaufen sich diese Investitionen auf rund 5,3 Millionen Euro.

"Wir investieren heuer in unsere Gemeinde so viel wie niemals zuvor", würdigte Bürgermeister Thomas Löffler (CSU). Insgesamt wurden in den Jahren 2017 bis 2020 von der Gemeinde 13,4 Millionen Euro an Sachinvestitionen getätigt. Zudem investieren der Landkreis, die Frankenwaldgruppe, die Fernwasserversorgung Oberfranken, der Freistaat Bayern und das Bayernwerk in diesem Zeitraum ebenfalls weit über zehn Millionen Euro in die Infrastruktur der Gemeinde.

"Wir können auf solide Finanzen blicken", betonte Löffler. Zudem könne man erstmals seit 2016 eine Zuführung an die Rücklage tätigen. Die Gewerbesteuereinnahmen bleiben voraussichtlich auf einem sehr hohen Level. An Kreisumlage sind knapp über drei Millionen Euro an den Landkreis fällig.

Die Fraktionsvorsitzenden Markus Löffler (CSU) und Josef Herrmann (FW) lobten den sorgsamen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln.

Der Haushaltsplan 2020 wurde ebenso einstimmig genehmigt wie der Finanzplan bis 2023 und der Stellenplan 2020. Die Haushaltsatzung 2020 wurde erlassen.

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