Mit Reaktionen auf seine Aktion habe er zwar gerechnet. Das enorme Aufsehen habe ihn dann aber doch überrascht, denn sein Corona-Baum erlangte sogar bundesweite Berühmtheit. Bayerische Radiosender berichteten darüber; Roland Ströhlein kam zu Fernseh-Ehren in SAT.1 Bayern und TV Oberfranken und landete mit seinem Baum schließlich sogar in der Bild-Zeitung.
Nach dem ersten Schock konnte sich auch seine Ehefrau mit dem nachhaltigen und immer frisch bleibenden Kunstwerk anfreunden. „Ich hatte schon geahnt, dass etwas im Busch war, als er immer wieder Toilettenpapier mit nach Hause brachte und damit im Keller verschwand. Er hat ja immer irgendwelche Ideen. Aber wer rechnet denn mit so etwas?“, lacht Bettina Ströhlein. Mittlerweile hat sie sich an das Prachtstück gewöhnt. Der Corona-Baum darf bis zum 27. Dezember im Wohnzimmer stehen bleiben.
„Bislang hatte ich nur positive Rückmeldungen“, freut sich der Un-Ruheständler, dem das Wort Rentner so gar nicht gefällt. Was er mit den 256 Rollen Klopapier macht, ist noch nicht ganz klar. Für sich alleine verwenden wollen er und seine Frau es nicht, da sie hierfür rund zwei Jahre benötigen würden. „Damit würden wir wahrscheinlich sogar die Viruskrise überstehen“, mutmaßt er. Nachbarn und Freunde hätten ihn aber schon um einige Rollen als Erinnerungstücke gebeten. Vielleicht kommt er diesem Wunsch nach. Am liebsten aber wäre es ihm, die Rollen dem Verein „Gemeinsam gegen Krebs“ beispielsweise für eine Versteigerung zu spenden. Zu dem Verein hat er einen persönlichen Bezug. So überlebte Roland Ströhlein vor mehr als 30 Jahren sowohl einen schweren Unfall mit Langzeitfolgen als auch eine Krebs-Erkrankung. „Eigentlich müsste ich schon zwei Mal tot sein“, meint er. Seine besondere Lebensgeschichte schrieb er im vergangenen Jahr in seinem Buch „Diagnose: Glückspilz“ nieder. Mit seinem Ratgeber möchte er anderen Betroffenen Mut machen und aufzeigen, dass man selbst die schwierigsten Situationen überwinden könne.