Steinwiesen Ein Wehr und viele Fragen

Susanne Deuerling
Das Beierswehr soll saniert werden. Foto: Susanne Deuerling

Im Sommer stinkt es, gut aussehen tut es auch nicht. Aber soll es deshalb neu gebaut werden? Im Gemeinderat ist die Haltung hierzu eindeutig.

 
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Die Klagen über das Steinwiesener Beierswehr haben sich im vergangenen Jahr gehäuft. Besonders an heißen Tagen, an denen der Regen fehlt, stinke es dort oft. Zudem sei die folgende Algenbildung kein schöner Anblick. Auch der Gemeinderat erkannte Handlungsbedarf. Im September wurde ein Büro aus Bad Steben damit beauftragt, eine Studie inklusive Grundlagenermittlung durchzuführen. Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) gab nun am Dienstag einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der Studie. Es stehe nun die Frage im Raum, ob das vorhandene Beierswehr saniert werden sollte oder ob ein Neubau besser wäre.

Vier Fragen

Besonders vier Fragen beschäftigten die Räte. Welches Stauziel soll oberstrom gehalten werden, soll die Durchgängigkeit für Tiere sichergestellt werden und der historische Bezug zur Flößerei erhalten bleiben und vor allem, soll die bestehende Anlage saniert oder komplett umgestaltet werden? Das Gremium war sich darin einig, dass man auf jeden Fall eine Sanierung will. Ein Neubau komme nicht in Frage. Doch man könne erst darüber richtig diskutieren, wenn man eine Ahnung von den Kosten habe, die auf die Gemeinde zukommen. 2. Bürgermeister Frank Hauck (CSU) meinte, man solle das professionell angehen, aber man habe sich für diese Sitzung schon mehr Infos erhofft. Bürgermeister Wunder betonte, dass es in dieser Sitzung nur darum gehe, ein Zeichen dahingehend zu setzen, dass sich was tun wird. Details werden in einer der nächsten Sitzungen erläutert. Als Fazit bleibt, dass man grundsätzlich für eine Sanierung.

Wo kommen Windräder hin?

Für das Gemeindegebiet Steinwiesen wurden von der Regionalplanung der Regierung von Oberfranken Potenzialflächen für eventuelle Standorte von Windanlagen ausgewiesen. Dies sind Flächen unter anderem Richtung Langenau, Silberberg, Hubertushöhe und Richtung Tempenberg. Diese Gebiete sind nun die Grundlage für den Fortschreibungsentwurf. Die offizielle Anhörung der Gemeinden wird 2024 stattfinden. Für Bürgermeister Gerhard Wunder ist es wichtig, dass, sollte etwas verwirklicht werden, auch die Bürger durch Beteiligung davon profitieren. Im Bezug auf die Wirtschaftsstandorte wird momentan die Rennsteigregion vorgezogen und man kann sich hier dann sicher informieren. Auch der Fraktionssprecher der CSU, Jürgen Eckert, betonte, dass dieses Thema die Räte in der Zukunft weiter beschäftigen werde – und man auf jeden Fall die Bürger mit ins Boot holen müsse, damit die Wertschätzung in der Kommune bestehen bleibe. Außerdem solle man, wenn möglich, Flächen der Staatsforsten nutzen. Auch Jürgen Deuerling (SPD) meinte, dass man Windenergie in der Zukunft brauche, aber es solle auch ein Nutzen für die Bürger dabei sein. Man solle keinen fruchtbaren Boden für Windräder nutzen, auf dem Lebensmittel angebaut werden können, sondern diese auf unfruchtbaren Boden bauen, warf Rudi Kotschenreuther (CSU) in die Diskussion ein. Allerdings habe die Gemeinde keinen großen Einfluss darauf, wenn erst einmal Vorranggebiete ausgewiesen seien.

Steinwiesen muss sparen

Um Stabilisierungshilfen zu erhalten, muss der Markt Steinwiesen das Haushaltskonsolidierungskonzept fortschreiben. In diesem werden die Einnahmen und Ausgaben in verschiedenen Bereichen beleuchtet und Möglichkeiten der Einnahme- und Ausgabenverbesserung aufgezeigt. Der Marktgemeinderat Steinwiesen stimmte der vorgelegten Fortschreibung des Haushaltskonsolidierungskonzeptes im Jahr 2023 einstimmig zu. Das Konzept soll der Regierung vorgelegt und Stabilisierungshilfen beantragt werden.

Einstimmig wurde der Vorschlag angenommen, 2. Bürgermeister Frank Hauck als Heiratsstandesbeamten zu bestellen. Nach der Absolvierung des Einführungslehrgangs ist er befugt, Hochzeiten abzuhalten.

Wer macht mit beim Wettbewerb?

Bürgermeister Gerhard Wunder informierte darüber, dass der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ nun in die 28. Runde geht. Dieser will die Lebensqualität im ländlichen Raum steigern und die Zukunftsperspektiven in den Dörfern verbessern. In der Großgemeinde Steinwiesen haben bereits Ortsteile erfolgreich an diesen Wettbewerben teilgenommen. Nun soll in den Dorfgemeinschaften Neufang, Birnbaum und Nurn diskutiert werden, ob man sich wieder bewerben möchte, die Voraussetzungen besonders in Birnbaum wären auf jeden Fall gegeben.

Für die Maßnahmen, die der Landschaftspflegeverband im Markt Steinwiesen 2023 durchführt, und die insgesamt bei rund 13 000 Euro liegen, entfallen als Eigenanteil für den Markt Steinwiesen etwa 1000 Euro. Dies wurden vom Gremium genehmigt.

Für das Jahr 2022 erhielt der Markt Steinwiesen Spenden in Höhe von 2100 Euro. Diese wurden einstimmig vom Marktgemeinderat angenommen Die Jahresrechnung 2022 wurde bekannt gegeben und einstimmig festgestellt.

Zuzüge aus dem Ausland

Geschäftsleiter Rainer Deuerling gab einen Überblick über die demografische Entwicklung im Markt Steinwiesen. Laut einer zehnjährigen Tabelle von 2013 bis 2022 konnte insgesamt ein relativ stabiler Zu- bzw. Wegzug festgestellt werden. Unter dem Strich gibt es hier nur ein Minus von drei. Besonders für die Altersstufe bis 65 Jahre ist hier ein positiver Zuzug vorhanden, ab 65 jedoch sehr negativ, geschuldet dem Wegzug besonders in Seniorenheime. Gute Resonanz hat der Zuzug aus dem Ausland, wobei Deuerling keine Asylbewerber meinte. Sein Fazit: „Steinwiesen ist durchaus für jüngere Menschen ein interessanter Ort.“

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