Steinwiesen Ins Gerberhaus zieht wieder Leben ein

Susanne Deuerling
Im gastfreundlichen großen Gemeinschaftsraum hießen Cornelia Thron von der Caritas (links), Bürgermeister Gerhard Wunder (Zweiter von links), Investor Rainer Kober (Mitte) und Janet Januszewski, ebenfalls von der Caritas (rechts) Richard Deschner (Zweiter von rechts) als ersten Mieter willkommen. Foto: /Susanne Deuerling

Das sanierte Gebäude ist ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt des Caritasverbandes, der Gemeinde Steinwiesen und eines Investors. Nun hieß man den ersten Mieter willkommen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Steinwiesen - „Zurück in die Heimat“: Das war die Motivation von Richard Deschner, als er sich für eine der neun modernen, energieeffizienten Zwei-Zimmer-Wohnungen im früheren Gerberhaus interessiert hat. „Schuld war das Plakat ‚Jetzt geht’s los‘, das ihr drangehängt habt“, sagt der gebürtige Nurner auf die Frage, wie er denn auf dieses Projekt gekommen sei. Bereits im Alter von 17 Jahren hatte Richard Deschner seine Heimat verlassen und ging nach Württemberg. Als junger Polizist baute er nach seiner Heirat die „Richard Deschner Netzerei“ in Hemmingen bei Stuttgart auf. Doch er hat seine Heimat Nurn nie vergessen. Dort betrieb seine Mutter Anna bereits seit ewiger Zeit eine „Netzlamacherei“ in Heimarbeit und versorgte zahlreiche Frauen und Männer in der Umgebung mit Arbeit. Auch Richard Deschner baute in Nurn eine Zweigstelle seiner Netzerei auf, wo neben den Heimarbeiterinnen auch Arbeiter vor Ort waren.

Oft war er bei Festen anwesend. Nach dem Tod seiner Lebensgefährtin, die ihn 24 Jahre begleitet hatte, wohnte er zwei Jahre in Bad Windsheim, bevor er nun mit dem Umzug ins sanierte Koberhaus in seine Heimat zurückkehrte. Hier will er auch im November seinen 80. Geburtstag feiern.

Investor Rainer Kober begrüßte dann auch Richard Deschner offiziell in den neugestalteten Räumen. Es sei einfach schön, wenn die Mieter des Objekts die Wohngemeinschaft so schätzen würden, wie es Richard Deschner tue, betonte Kober. Hier sollten die Menschen in Fürsorge miteinander leben.

Komplett barrierefrei

Im komplett barrierefreien Koberhaus stehen insgesamt neun Wohnungen zwischen 36 und 65 Quadratmeter zur Verfügung. Die Kaltmiete staffelt sich von 300 bis 600 Euro je nach Größe der Wohnung. Alle Wohnungen sind mit einer Küchenzeile sowie Dusche und WC ausgestattet. Sie verfügen über einen kleinen Abstell- sowie Kellerraum. Unter den neun Wohnungen befinden sich auch vier Sozialwohnungen. Nach dem jetzigen Stand sind bereits sechs Wohnungen in fester Hand und drei Wohnungen noch frei. Hier können sich Interessenten bei Rainer Kober bzw. als Ansprechpartnerin Janet Januszewski, Telefon 09268/9139017, E-Mail janet.januszewski@caritas-kronach.de melden.

Janet Januszewski ist zudem Ansprechpartnerin vor Ort für den Caritas-Stützpunkt „In der Heimat wohnen“. Ihr Büro für Wohnraumberatung ist im Koberhaus integriert. Es steht unter Trägerschaft des Caritasverbandes Kronach. Ab 1. Juli 2021 wird es dann auch eine Quartiersmanagerin vor Ort geben, die sich als Betreuungskraft nicht nur um die Bewohner, sondern auch um alle Senioren der Großgemeinde kümmern wird.

Die offizielle Eröffnung der Anlaufstelle wird voraussichtlich Mitte Juli 2021 erfolgen. Das Koberhaus ist ein Gemeinschaftsprojekt von Investor Rainer Kober, der Marktgemeinde Steinwiesen und dem Caritasverband für den Landkreis Kronach. Für die Geschäftsführerin des Caritasverbandes Kronach, Cornelia Thron, war die Zusammenarbeit und Kooperation mit dem Investor Rainer Kober und der Gemeinde Steinwiesen sowie der Unterstützung durch die Regierung von Oberfranken und Kronach Creativ eine wirklich gute Erfahrung. „Der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung brachte dieses Projekt dahin, wo es jetzt angekommen ist“, betonte Thron.

Natürlich begrüßte auch Bürgermeister Gerhard Wunder den zurückgekehrten Gemeindebürger. Er überreichte ein Infopaket und ein Begrüßungsschreiben, denn in der Großgemeinde habe sich in den letzten Jahrzehnten doch so einiges verändert. Er betonte, dass man immer auf einen guten Kontakt zu den Bürgern Wert lege und Richard Deschner deshalb auch im Rathaus ein gern gesehener Gast sein werde. Wunder freute sich auch, dass die ehemalige Besitzerin des „Gerberhauses“, Elfriede Müller, wieder „heimkehren“ werde und ebenfalls eine der neuen Wohnungen bezieht.

Bilder