Steinwiesen Investieren und Schulden abbauen

Susanne Deuerling
Kostet die Gemeinde Steinwiesen wegen der gestiegenen Energiekosten viel Geld: das Erlebnisbad. Foto: Archiv Susanne Deuerling

Die Gemeinde hat sich für dieses Jahr einiges vorgenommen. Trotz gestiegener Energiekosten. Das zeigt sich an den Eckdaten ihres Haushalts.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Über die Haushaltseckdaten für 2023 hat Geschäftsleiter Rainer Deuerling den Gemeinderat Steinwiesen bei dessen Sitzung am Dienstag informiert. Der Verwaltungshaushalt wird mit 6 478 000 Euro und der Vermögenshaushalt mit 6 217 600 Euro angesetzt. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt 350 000 Euro.

Im Verwaltungshaushalt schlagen die gestiegenen Energiekosten – besonders im Erlebnisbad und in der Kläranlage – mit Erhöhungen von mehr als 100 000 Euro zu Buche. Im Vermögenshaushalt sind die größten Projekte für 2023 die Sanierung der Kulturhalle, das DSL-Höfeprogramm, der Radweg vom Bad in die Ortsmitte und die Beteiligung beim Postgarten in Steinwiesen. Außerdem fallen Investitionen für die Sanierung des Mehrzweckhauses in Nurn, die Wasserleitungssanierung in Nurn sowie die Erneuerung der Elektrotechnik in der Kläranlage an. Für das neue Feuerwehrfahrzeug TLF 4000 sind ebenfalls Mittel eingestellt. Für diese Projekte werden Zuschüsse erwartet.

Verschuldung reduziert

Mit der Stabilisierungshilfe ist eine Sondertilgung in Höhe von 353 350 Euro geplant, sodass der Schuldenstand mit 2 656 200 Euro erstmals unter die Marke von drei Millionen Euro fällt. Damit ist die Verschuldung in den vergangenen zehn Jahren um 60 Prozent reduziert worden. Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) und Rainer Deuerling bekräftigten, dass es sich um einen hohen, aber stabilen Haushaltsansatz handle, bedingt durch das große Investitionsprogramm.

Wunder berichtete, dass der Zuwendungsbescheid für die Sanierung des Mehrzweckhauses über 300 000 Euro eingegangen ist, ebenso für die Außenanlagen mit 78 890 Euro. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf 738 823 Euro. An Zuwendungen fließen 378 890 Euro, die Eigenmittel bezifferte er auf 341 933 Euro. Der Mehrzweckhausbauverein hat bereits Kontakt mit der Oberfrankenstiftung und der Leader Förderstelle zwecks Bezuschussung aufgenommen. Außerdem haben die örtlichen Vereine Eigenleistungen zugesagt. Der Bauablauf werde zusammen mit dem Architekten und dem Mehrzweckhausbauverein organisiert. Anfang Dezember ging der Vorbescheid über einen Zuschuss bis 500 000 Euro mit einem Fördersatz von 90 Prozent für die Errichtung eines Funkmastes für Neufang und Birnbaum ein. Der Standort in der Gemarkung Birnbaum ist im Eigentum des Landkreises Kronach. Einstimmig beschloss das Gremium, dass mit Bau und Betrieb des Mastes ein Konzessionär beauftragt wird.

Gemeinde fördert Sanierung

Die Jahresrechnung 2021 wurde einstimmig festgestellt. Beanstandet wurden vom Rechnungsprüfungsausschuss nur Kleinigkeiten.

Die Sanierungsberatung für das Anwesen Nordhalbener Straße 43 (Wallesbeck) für eine Ausbesserung der Giebelseite mit Schiefer und Fassadengestaltung wurde durchgeführt. Der Marktgemeinderat stimmte den Maßnahmen im Rahmen des kommunalen Förderprogramms der Interessengemeinschaft Oberes Rodachtal zu und erklärte sich bereit, den kommunalen Eigenanteil der Förderung zu übernehmen.

Der Bürgermeister informierte, dass man die Anfrage von Evi Sesselmann (SPD) wegen einer WC-Anlage am Nurner Friedhof geprüft habe. Es sei jedoch ein enormer Aufwand, hier etwas umzusetzen.

Zu wenig eingespart?

Geschäftsleiter Rainer Deuerling gab einen Überblick über den Bericht der Energieagentur Oberfranken. Leider sei dieser nicht sehr ergiebig im Hinblick auf die beiden vergangenen Corona-Jahre sowie die laufende Sanierung der Kulturhalle. „Gerade im Bereich Schule und Schwimmbad haben die Werte keine große Aussagekraft. Wer kann schon sagen, ob es am Corona-Betrieb oder an den Einsparungen gelegen hat, dass weniger Verbrauch da ist?“, so Deuerling. Robert Unglaub (SPD) meinte, dass aufgrund Corona für 2020 und 2021 noch mehr hätte eingespart werden müssen. Der Geschäftsleiter verwies jedoch darauf, dass vieles weiterlaufen musste, auch unter Corona-Bedingungen. Man habe in den vergangenen Jahren schon einige Maßnahmen umgesetzt. So sei die Beleuchtung in der Schule in den Zimmern und der Pausenhalle auf LED umgestellt worden, in der Turnhalle und den Umkleiden habe man die Kontroll- und Lüftungseinstellungen optimiert, außerdem seien die alten Fenster bei den Treppenaufgängen ausgetauscht worden. Auch im Mehrzweckhaus werde man auf LED umstellen, ebenso im Vereinsbereich. Im Schwimmbad machten sich natürlich die Schließzeiten wegen der Pandemie bemerkbar. Auch hier werde man auf LED umstellen und die alten ungesteuerten Pumpen austauschen. Weggefallen sei außerdem der Warmbadetag.

Bilder