Mit Immobilienlotsen gegen den Leerstand

Steinwiesen - Ein Jahr lang begleiten schon fünf Immobilienlotsen die Steinwiesener Bürger bei ihren Leerstandsproblemen. Egal ob man ein Haus kaufen, verkaufen oder vermieten will, die Immobilienlotsen übernehmen die Erstberatung, zeigen Lösungswege und Fördermöglichkeiten auf und vermitteln an die entsprechenden Fachleute. Bei einem Treffen der Immobilienlotsen, Bürgermeister Gerhard Wunder und Rainer Kober von Steinwiesen aktiv wurde deutlich, dass sich ihre Etablierung bewährt hat.

Die Idee dazu entstand im Rahmen des Modelprojektes Kommunalmarketing. Ziel ist es, das Engagement und die Eigeninitiative der Bürgerschaft für kommunale Ziele und Entwicklungsperspektiven zu wecken und damit aktiv zur Vorwärtsentwicklung der Gemeinde beizutragen. "Im Dorf muss was passieren", hieß es damals. "Wir wollen keinen Leerstand und werden alles dagegen unternehmen", betont Rainer Kober auch noch heute.

Rainer Kober betont, wie wichtig es ist, dass Bürger und Politik erkennen, dass es attraktiven Wohnraum geben muss. Der Bedarf sei vorhanden. Das Bewusstsein müsse sich in den Köpfen festsetzen. Natürlich sei die Bereitschaft nötig, auch zu investieren. "Doch bei wirklich attraktivem Wohnraum lohnt es sich", betonte Kober.

Die Chance auf Zuzug bestehe nur, wenn es genügend attraktiven Wohnraum gebe. Auch mit kleinen Wohnungen, modern renoviert, seien gute Mietpreise zu erreichen. Außerdem müsse man verstärkt auf den Tourismus setzen und moderne Ferienwohnungen anbieten. In Steinwiesen bestehe hier noch Nachholbedarf. Auch hier können die Immobilienlotsen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Für Bürgermeister Gerhard Wunder ist auch die Hochschule in Kronach eine Chance, mit attraktiven Wohnungen bei den Studenten zu punkten. Auch im Bereich Tourismus werde man auf hochwertige Ferienwohnungen setzen. "Die Vermieter im Gemeindegebiet, die hier investiert haben, können sich über einen Mangel an Urlaubern nicht beklagen", sagte Wunder. Je stärker dieser Gedanke ins Bewusstsein rücke, desto leichter werde die Umsetzung. Die Zusammenarbeit mit dem Stadtumbaumanagement, Kommunalmarketing und eben den Immobilienlotsen helfe hier, bürokratische Hürden zu überwinden. Schließlich könnten auch Fördertöpfe angezapft werden. Der Freistaat Bayern habe erst kürzlich die neue Förderoffensive "Innen statt Außen" aufgelegt. Ziel sei auch hier, innerorts Leerstände, Bauplätze usw. nutzen, anstatt weitere Baugebiete auszuweisen. Auch die Ortsteile würden von der neuen Offensive profitieren. Im Oktober 2020 soll voraussichtlich eine Informationsveranstaltung zum Förderprogramm "Innen statt außen" stattfinden. Diese gilt für die gesamte Großgemeinde.

Gerhard Wunder betonte noch einmal, niemand sollte Scheu davor haben, auf die Immobilienlotsen zuzugehen.