Die WM-Blamage in Katar nehmen junge Fußballer beim Faschingszug in Steinwiesen aufs Korn. Nicht nur sie ernten viele Lacher.
Wenn Narren feiern, kann sich sogar Dauerregen in Freudentränen verwandeln. Genau so war es in Steinwiesen, als sich am Sonntag der Gaudiwurm durch die Straßen schlängelt. „Helau“, „Alda Waaf“, „Teuschetz zerr o“, „Neufich krabbl ham“ und noch viele andere Schlachtrufe schallten laut aus dem Zug.
Was war da nicht alles vertreten: Die Truppe vom Leitsch-Café feierte nach zwei Jahren Corona ausgelassen, die Friedbirds waren als Paradies-Totenvögel mit tollen Kostümen unterwegs, und die Fußballer des SV Steinwiesen prangerten die schwindende Lebensqualität durch Nähe im Ort an. Steinwiesen ist eben anders. Die „Einhörner“ machten als Panzerknacker den Weg frei, und bei den Flesch’s war es bei den Kostümen früher einfach besser.
Besser als die deutsche Nationalmannschaft wollen es die Fußballer der F-Jugend Wallenfels machen, während Rolf Menke als „Ein-Mann-Betrieb“ durch 700 Jahre Steinwiesen führte. Aufs Korn genommen wurden auch die beiden Bürgermeister Gerhard Wunder (Steinwiesen) und Norbert „Nobby“ Gräbner (Marktrodach), die letzte Generation der Musketiere im Rodachtal, die an ihren Stühlen klebe.
Eine Lösung gegen der hohen Gaspreise hatten die Kneipenstürmer aus Nurn gefunden – mit ihren „Kneipi-Gaas-Terminal. Die Faschingsweiber verbargen diesmal ihre Schönheit unter langen Hexennasen und gruseligen Kostümen. Aus der Stadt Wallenfels war das Prinzenpaar Lars I. und Yvonne I. angereist, zusammen mit Garden und Elferrat. Aus den Höhen herunter kam die „Alt Ur Schnaade Feuerweh Kapälln“ und aus „Roudich“ die Rubingarde, aus Neufang das Prinzenpaar mit der Frankenwald-Garde. Die Narren aus Bad Steben waren ebenso vertreten wie die Teuschnitzer, die mit ihrem Männerballett für Furore sorgten. Die Kindergartenkinder waren diesmal voll auf Wasser und Meer konzentriert, die hübschen Mädels der Garden wie immer gut drauf. Und über allem thronten im Narrenschiff das Prinzenpaar Ramona II. und Thorsten I. mit dem Elferrat.
