Steinwiesen Soldaten und Reservisten feiern 150-Jähriges

Susanne Deuerling

Seit 150 Jahren prägt die SRK Steinwiesen das Leben in der Marktgemeinde. Auch wenn es keine große Feier gab, ganz wollte man das Jubiläum nicht unter den Tisch fallen lassen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Steinwiesen - Eigentlich hätte es ein großes Fest sein sollen und müssen, schließlich besteht die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Steinwiesen (SRK) heuer bereits seit 150 Jahren. Doch aufgrund der Corona-Pandemie war es auch leider der Kameradschaft nur möglich, das Jubiläum lediglich im Kleinen zu feiern. Eines ließen sich die Mitglieder des alteingesessenen Vereins allerdings nicht nehmen: Sie luden die Steinwiesener Vereine zur Kirchenparade ab Gasthof „Goldener Anker“ ein und zogen unter den Klängen des Musikvereins Steinwiesen zur Pfarr- und Wallfahrtskirche „Mariae Geburt“. Stolz waren die Männer und Frauen der SRK darauf, dass sie zwei ihrer drei Vereinsfahnen mitführen konnten. Am Kriegerdenkmal brannten Fackeln und es war festlich geflaggt.

Festgottesdienst

Pfarrer Richard Reis zelebrierte den Festgottesdienst . Gleichzeitig feierte man in Steinwiesen das Erntedankfest, das aufgrund der Nordhalbener Kirchweih immer eine Woche später stattfindet. Der Musikverein Steinwiesen bereicherte den Gottesdienst. In seiner Predigt ging Pfarrer Reis darauf ein, dass man in so einer Zeit einen Moment innehalten, an die Vergangenheit, aber auch an die Zukunft denken sollte. Dass ein Verein 150 Jahre bestehe, dass es so lange ein gemeinsames Ziel gegeben habe und sich über Generationen hinweg das „Wir-Gefühl“ erhalten habe, sei keine Selbstverständlichkeit. Auch wenn man kein großes Fest feiern könne, so sei es doch wichtig, dem Herrgott in einem Gottesdienst dafür zu danken. Auch das Erntedankfest sei ein Grund, einmal Dank zu sagen. Denn Ernten sei ebenso wenig selbstverständlich, was in diesem Jahr auch die Flutkatastrophen verdeutlich hätten. Auch für das Ernten müsse man Dank sagen. Doch nicht nur der Körper brauche die Nahrung, auch die Seele brauche sie: Der Mansch brauche ein Zusammengehörigkeitsgefühl und jemanden, zu dem er kommen kann, wenn Not am Mann ist. Pfarrer Reis beglückwünschte alle SRK-Mitglieder und dankte für ihr ehrenamtliches Engagement, denn bei vielen kirchlichen Festen seien sie in ihren Uniformen und mit ihren Vereinsfahnen ein wichtiger Bestandteil.

Nach dem feierlichen Gottesdienst traf man am Kriegerdenkmal zusammen. Hier wurde nicht nur den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege gedacht, sondern auch aller verstorbenen Kameradinnen und Kameraden. Unter den Klängen des „Guten Kameraden“ und der gesenkten Fahnen legte Vorsitzender Lukas Richter im Namen der gesamten Soldaten- und Reservistenkameradschaft einen Kranz nieder.

Frühschoppen

Ein klein wenig Geselligkeit war dann doch noch möglich. Man zog im Anschluss gemeinsam mit den Vereinen zum „Grünen Baum“, wo die SRK Steinwiesen zu einem gemütlichen Frühschoppen mit Weißwurstfrühstück geladen hatte. Der Dank des Vorsitzenden galt dem Musik- und den anderen Vereinen für die Teilnahme an diesem Jubiläumsfest.

Seit 150 Jahren prägt die Soldaten- und Reservistenkameradschaft das gesellschaftliche, kulturelle und kirchliche Leben in der Marktgemeinde Steinwiesen. Gegründet wurde der Verein 1871 als Veteranen- und Kriegerverein, wie die Aufschrift auf der ältesten Vereinsfahne beweist. Nach turbulenten Jahrzehnten, die von den Kriegsjahren geprägt waren, wurde der Verein 1953 als Kriegerkameradschaft wieder gegründet und wurde 1964 in Krieger- und Soldatenkameradschaft umbenannt. Seit 2008 besteht nun aufgrund des Zusammenschlusses und vereinsübergreifenden Zusammenarbeit mit der Reservistenkameradschaft der heutige Vereinsname.

Die Vereinsfahnen, die bei solchen Anlässen alle drei mitgeführt werden, sind bereits Kostbarkeiten. Die älteste wurde am 6. Juni 1875 geweiht. 1905 wurde eine zweite Fahne angeschafft, die am 7. Juli 1905 geweiht wurde. Die Fahne des 1901 gegründeten Militär- und Kriegervereins wurde 1953 bei der Wiedergründung mit übernommen, da es nun nur noch einen Verein gab.

Bilder