Steinwiesen Was tun mit dem Beierswehr?

Susanne Deuerling
Das Beierswehr Steinwiesen muss dringend saniert werden, soll aber seinen ursprünglichen Charakter auf jeden Fall behalten. Foto: Susanne Deuerling

Die Frage, wie die Schäden behoben werden könnten, sorgt für hitzige Diskussionen im Gemeinderat.

 
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Was kann man unternehmen, um das Beierswehr in Steinwiesen wieder ansehnlich und funktionstüchtig zu machen? Um diese Frage ging es im Vortrag von Matthias Köhler vom Ingenieurbüro Köhler aus Bad Steben am Dienstagabend im Gemeinderat Steinwiesen. Das Beierswehr solle auf jeden Fall erhalten bleiben, es sei ortsbildprägend und historisch belegt, sagte er.

Zwei Varianten

Die Anlage besteht aus dem Nadelwehr, mit dem gestaut wird, den Gassen für die Flöße und Baumstämme sowie dem sogenannten Schütz. Letzteres ist momentan nur manuell steuerbar und marode, das Nadelwehr ist an der Sohle undicht. Mit der Sanierung will man den Hochwasserschutz verbessern, das Ortsbild und das historische Erscheinungsbild erhalten, ebenso die ökologische Durchgängigkeit. Köhler stellte dafür zwei Varianten vor. Zum einen eine Sanierung nach historischem Vorbild, das heißt, mit Verbesserung des Hochwasserschutzes durch Anhebung des Steges sowie Automatisierung und Vergrößerung des Schützbauwerkes, wobei eventuell Flößergasse und Baumstammgasse zusammengeschlossen werden könnten, ebenso mit Durchgängigkeit für Wasserlebewesen. Die zweite Variante beinhaltet einen Umbau des Beierswehrs, sodass es zur einen Hälfte aus einem Schützwehr und zur anderen Hälfte aus einem Nadelwehr besteht. Bei Hochwasser soll das Schütz automatisch öffnen, während es beim Nadelwehr beim manuellen Betrieb bleibt. Denkbar sei auch ein Klappwehr anstelle des Schützes, sagte Köhler. Die Durchgängigkeit werde durch eine technische Tieraufstiegsanlage möglich.

Hitzige Debatte

Diese Ausführungen führten zu heftigen Diskussionen im Gremium. Jürgen Eckert (CSU) sprach von guten Lösungen. Allerdings wisse man nicht, ob sie finanzierbar seien. Eigentlich wolle man nur sanieren, um den Niedrigstand und die Algenbildung zu vermeiden. Auf jeden Fall müsse ein automatisches Schütz eingebaut werden. Robert Unglaub (SPD) verwies auf den historischen Zusammenhang, der durch einen Umbau so nicht mehr da wäre. Beim Anheben des Steges drohten Schwierigkeiten für diejenigen, die mit Kinderwagen oder Rollstühlen unterwegs seien. Zweiter Bürgermeister Frank Hauck (CSU) betonte, dass man sich einen Neubau nicht leisten könne. Man wolle sanieren, was nötig sei. Wenn das Schütz automatisiert werde, öffne es sich schneller, was mehr Hochwasserschutz gewährleiste. Die Fischtreppe müsse man bei einer Sanierung nicht berücksichtigen. Wichtig sei es, die Hölzer beim Nadelwehr zu sanieren, denn hier fließe das gestaute Wasser durch die undichte Sohle ab.

Automatische Schütz ist Pflicht

„Wir sollten sanieren, um eine Chance zu haben, etwas auch ohne große Genehmigungsaktion zu machen“, sagte Hauck. Bürgermeister Gerhard Wunder betonte, dass das Wasserwirtschaftsamt immer gefragt werden müsse. Günther Partheymüller (CSU) stellte heraus, dass ein automatisches Schütz Pflicht sei. Man könne ja im Sommer höher stauen und im Herbst und Winter die Bretterhöhe am Nadelwehr verkürzen. Schließlich einigte man sich darauf, das Beierswehr ohne große Veränderungen zu sanieren und zwar das Nadelwehr und das Schütz. Das Büro Köhler soll nun eine kostengünstige Lösung finden.

Gemeinde-App

Simone Michel stellte dem Gremium eine Gemeinde-App der Firma Cosmema vor. Damit ließen sich Nachrichten rasch verbreiten. Die App kann unter anderen Schadensmeldungen der Bürger senden. Sie ist auch an den Katastrophenschutz angebunden und ermöglicht den Kontakt mit Ämtern, Verbänden und Behörden. Die Kosten für die Gemeinde liegen bei einmalig 4557 Euro, hinzu kommt eine monatliche Gebühr von 291 Euro. In der nächsten Sitzung will das Gremium darüber abstimmen.

Rudi Kotschenreuther (CSU) fragte nach, ob in der Gemeinde bekannt sei, dass in der Grundschule ab Herbst Kombiklassen geplant sind. Eltern seien hier per Brief vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Bisher wisse er nichts davon, sagte der Bürgermeister. Er verwies darauf, dass die Schulorganisation Sache des Staatlichen Schulamtes und der Schulen sei, die Gemeinde müsse hier jedoch gehört und informiert werden. Er werde der Sache nachgehen.

Verkehrsschau

Bei der jüngsten Verkehrsschau mit der Polizei wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung bei der Ortseinfahrt Steinwiesen am Eisenhammer abgelehnt, ebenso der verkehrsberuhigte Bereich zwischen der Nordhalbener Straße 18a und der Frankenwaldstraße. Bei der Ausfahrt gegenüber der Metzgerei Deuerling in der Nordhalbener Straße wollte ein Anlieger wegen der Parksituation einen Verkehrsspiegel anbringen; dies wurde ebenfalls abgelehnt

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