Stellungnahme des Gemeindetags Wie der LCC den Kommunen hilft

Das Kommunalunternehmen Lucas-Cranach-Campus verwaltet zahlreiche Gebäude in der Stadt Kronach. Doch auch im Landkreis treibt es Projekte voran. Foto: Christian Kreuzer / Archiv

Die Bürgermeister des Landkreises Kronach betonen, wie wichtig für sie der Lucas-Cranach-Campus ist, nicht nur als Magnet für Studierende. Auch als solide finanzierter Regionalentwickler wirkt er in der Fläche. Dafür werden mehrere Beispiele genannt.

 
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In der Diskussion um die Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks in der Sendung „Report München“ zum Lucas-Cranach-Campus (LCC) meldet sich nun auch der Kreisverband des Bayerischen Gemeindetages zu Wort. Die Vorstandsmitglieder, Bürgermeister Bernd Rebhan (Küps), Norbert Gräbner (Marktrodach), Jörg Neubauer (Weißenbrunn) und Oliver Plewa (Mitwitz), betonen, dass es innerhalb weniger Jahre miteinander gelungen sei, den LCC aufzubauen, um Studierende in den Landkreis Kronach zu holen. Aktuell habe man 230 Studierende in fünf Studiengängen. Drei Hochschulen seien am Standort Kronach tätig – das sei nahezu einzigartig in Deutschland.

Dieses Vorzeigeprojekt als wichtiges Instrument der Regionalentwicklung sei auch der Verdienst von Jürgen Baumgärtner, erklärt die Vorstandsriege des Bayerischen Gemeindetags.

Das LCC-Kommunalunternehmen habe 644 Wohnungen aus dem ehemaligen KWG-Bestand erworben, damit attraktiver Wohnraum im Landkreis bezahlbar bleibt. Von Anfang an sei es geplant gewesen, 144 dieser Wohnungen wieder an lokale Partner abzugeben, um mit den frei werdenden finanziellen Mitteln Wohnraum auch im restlichen Landkreis zu schaffen. Der Kreistag Kronach habe deshalb bereits in seiner Sitzung vom 12. Juli 2021 einstimmig beschlossen, mit der Union Investment als bisheriger Eigentümerin in Kaufverhandlungen einzutreten. „Weil der Wohnungsbau grundsätzlich kommunale Pflichtaufgabe ist, wurden in allen Stadt- und Gemeinderäten der 18 Kommunen unseres Landkreises Beschlüsse gefasst. Viele der Beschlüsse in den 18 Städten, Märkten und Gemeinden des Landkreises sind einstimmig gefallen. Damit haben wir als Kommunen den Landkreis ausdrücklich unterstützt und in die Lage versetzt, die Wohnungen aufzukaufen, um Spekulanten zu verhindern“, heißt es in der Mitteilung der Bürgermeister.

In Rothenkirchen hat der LCC den ehemaligen Gasthof Hansveit erworben. Dieser mittlerweile zum Schandfleck verkommene Bau soll abgerissen werden, um neue Wohnungen zu bauen. Foto: NP-Archiv

Das ausdrückliche Ziel sei es, in der Stadt Kronach, aber auch in den Landkreisgemeinden ein Wohnraumangebot durch das Kommunalunternehmen LCC anbieten zu können. „Unser Kommunalunternehmen ist ein ‚Non-Profit-Unternehmen’ und als 100-prozentige Tochter des Landkreises Kronach und damit auch seiner 18 Kommunen finanziell absolut sicher gegründet. Mit Schuldzinsen, die unter einem Prozent liegen, sind die Investitionen auf drei Jahrzehnte langfristig und günstig finanziert“, so die Bürgermeister.

Erste Projekte wie der Erwerb des früheren Hotels „Hans Veit“ in Rothenkirchen würden den richtigen Weg aufzeigen. Der LCC könne Wohnungsbauprojekte übernehmen, die die Möglichkeiten der Kommunen übersteigen. Bei den Beschlussfassungen in den 18 Kommunen sei von Anfang an klar gewesen, dass die Finanzierung dieser Investitionen mit einer Erhöhung der Kreisumlage einhergeht. Ursprünglich seien 1,5 Prozentpunkte angedacht gewesen, notwendig wurde eine Erhöhung um ein Prozent – „ein weiteres Zeichen dafür, dass eine sehr solide Finanzierung für das Erfolgsprojekt gefunden wurde“. Die 18 Kommunen im Landkreis Kronach hätten mit ihren Beschlüssen den eingeschlagenen Weg einhellig unterstützt. Als Vorstand des LCC habe Jürgen Baumgärtner dafür die Zustimmung der 18 Stadt- und Gemeinderäte erhalten. „Wir stehen zu unseren Entscheidungen“, betonen die Bürgermeister.

Projekte nicht nur für Studenten

In der Mitteilung heißt es weiter: „Das LCC-Kommunalunternehmen kümmert sich um viele verschiedene Zielgruppen, zum Beispiel auch um Berufsschüler. Ein ehemaliges Hotel wird zu einer Übernachtungsmöglichkeit mit 27 Plätzen umgebaut. Kronach war bis dato die einzige Berufsschule, die so eine Möglichkeit nicht hatte.“ Im Aufbau befinde sich das Projekt „Second Stage“ (Übernachtungsmöglichkeiten für Frauen und Kinder aus dem Frauenhaus). Zudem unterstütze der LCC mit Wohnungen ein Obdachlosenprojekt. Durch den LCC werde die Kronacher Innenstadt belebt. Öffentlich zugängliche Räume wie das FabLab würden geschaffen, die von allen genutzt werden dürfen. Die Unternehmen erhielten Wissen durch gemeinsame Forschungs- und Studienprojekte.

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