Hitze, Trockenheit, Waldbrände: Auch dieser Sommer liefert in Deutschland Bilder, wie man sie früher eher aus dem Mittelmeerraum kannte. Vielen Bäumen ist anzusehen, dass sie diese Bedingungen nicht sonderlich gut vertragen. Vor allem die Fichte hat in etlichen Regionen massiv unter der Kombination aus Wassermangel, Hitze und Borkenkäferattacken gelitten. Viele Experten bezweifeln inzwischen, dass dieser Brotbaum der mitteleuropäischen Forstwirtschaft noch eine große Zukunft hat. Das hat mit seinen Ansprüchen zu tun. „Von Natur aus wachsen Fichten in Deutschland vor allem in höheren Lagen des Mittel- und Hochgebirges, wo es feuchter und kühler ist“, sagt Andreas Bolte vom Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde. Doch weil die Bäume wirtschaftlich so interessant sind und ein vielseitig einsetzbares Holz liefern, haben Forstwirte noch in den 1960er und 1970er Jahren auch viele andere Landschaften großflächig mit Fichten-Reinbeständen bepflanzt – nicht ahnend, dass einmal ein Problem namens Klimawandel auf die Menschheit zukommen würde.