Stettfeld Feuer sorgt für Großeinsatz

Der Brand in der Lebenshilfe in Stettfeld am Mittwoch ist noch einmal gut gegangen. 13 Betroffene konnten sich ins Freie retten und bleiben unverletzt.

 
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Stettfeld - Bei einem Brand in der ehemaligen Grundschule in Stettfeld ist am Mittwochnachmittag erheblicher Sachschaden entstanden. Das Feuer war im Untergeschoss in einem Klassenzimmer ausgebrochen. Das Gebäude wird aktuell von der Lebenshilfe Haßberge mit Schule und Tagesstätte während der Umbauarbeiten am Hauptsitz in Sylbach genutzt. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich 13 Personen in dem Gebäude, glücklicherweise wurde niemand verletzt. Dennoch hatte der Einsatz ein Großaufgebot von Rettungskräften zur Folge. Das berichtet BRK-Pressesprecher Michael Will am Donnerstag gegenüber der Neuen Presse .

Kurz nach 15.30 Uhr hatte demnach am Mittwoch die Integrierte Leitstelle Schweinfurt (ILS) der Notruf ereilt, wonach es in dem Schulgebäude zu einem Brand gekommen sei, in dem sich zu dieser Zeit noch Schüler und Betreuer befanden. Umgehend wurde aufgrund des besonderen Objektes und der unklaren Lage von der ILS nach dem Stichwort "MAN1" (Massenanfall von Verletzten) Großalarm ausgelöst.

In der Folge rückten vier Feuerwehren aus Stettfeld, Ebelsbach, Eltmann und Staffelbach mit rund 50 Einsatzkräften an, ebenso das Bayerischer Rote Kreuz mit über einem Dutzend Fahrzeugen und um die 40 Helferinnen und Helfer. Seitens des Technischen Hilfswerkes (THW) Haßfurt wurde Fachberater Sebastian Böhm entsandt. Die Polizei aus Haßfurt war mit mehreren Streifenbesatzungen vor Ort.

Als die Feuerwehr Stettfeld, deren Feuerwehrgerätehaus sich quasi in der Nachbarschaft der ehemaligen Grundschule befindet, an dem Gebäude in der Schulstraße eintraf, war nach Worten von Kommandant und Einsatzleiter David Amling dichter Rauch zu erkennen, der aus Fenstern im Untergeschoss drang, ebenso Feuerschein in einem Klassenzimmer.

Glücklicherweise waren zu diesem Zeitpunkt alle 13 Personen, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruches in dem Haus befunden hatten, bereits nach draußen ins Freie gelaufen und hatten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Die Feuerwehr musste nach Amlings Worten niemanden mehr aus dem Gebäude retten. Sofort begann die Feuerwehr mit dem Löschangriff und hatte das Feuer, das sich auf ein Klassenzimmer im Untergeschoss beschränkte, auch rasch unter Kontrolle. Der Brandrauch verbreitete sich aber natürlich ebenso im restlichen Schulhaus, so dass nach dem Löschen entsprechende Belüftungsmaßnahmen mit Hochdrucklüftern notwendig waren.

Seitens des Rettungsdienstes waren nach Worten von Wolfgang Zweverink, Einsatzleiter Rettungsdienst, insgesamt sechs Rettungswagen, zwei Krankentransportwagen sowie drei Notarzteinsatzfahrzeuge mit drei Notärzten aus Haßfurt, Ebern und Bamberg im Einsatz. Der BRK-Rettungsdienst Haßberge wurden dabei auch von Kollegen aus dem benachbarten Landkreis Bamberg unterstützt. Des Weiteren war die Sanitätseinsatzleitung (SanEL), bestehend aus dem Leitenden Notarzt Dr. Ingo Schmidt-Hammer und dem Organisatorischen Leiter Daniel Schirmer, die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG SanEL) sowie die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung alarmiert worden, die sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern der BRK-Bereitschaften Haßfurt und Untermerzbach zusammensetzt. Insgesamt waren rund 40 Einsatzkräfte des Roten Kreuzes vor Ort.

Während in der Schulstraße in der engen Ortsstraße nur die primär tatsächlich benötigten Rettungsfahrzeuge zur Einsatzstelle vorgefahren waren, verblieben alle anderen Einsatzfahrzeuge am Ortseingang in einem so genannten Bereitstellungsraum, um von dort aus bei Bedarf gezielt abgerufen zu werden. Alle 13 Betroffenen, zwei Kinder und elf Mitarbeiter der Lebenshilfe Haßberge, wurde von zwei Notärzten und dem Rettungsdienst medizinisch gesichtet, um Verletzungen zu erkennen bzw. auszuschließen. Im Einsatz war dabei auch ein Spezialgerät des Roten Kreuzes, mit dem der Gehalt an Kohlenmonoxid im Blut mithilfe eines Sensors gemessen wird. Laut Pressebericht des Roten Kreuzes erhält man so innerhalb weniger Sekunden Klarheit darüber, ob jemand das gefährliche Gas, das unter anderem bei Verbrennungsprozessen entsteht, eingeatmet hat. Abhängig von der möglichen Konzentration bei der Messung wird anschließend eine medizinisch ambulante Behandlung der Betroffenen notwendig, bei höheren Werten auch eine stationäre Behandlung in einer Klinik, mitunter auf einer Intensivstation.

Zum Glück ergab die Sichtung aller 13 Betroffenen keinen Anhalt darauf, dass sie Rauchgas eingeatmet hatten. Ebenso wurde keiner von ihnen anderweitig verletzt, so dass sie nach rund einer Stunde von der Einsatzstelle nach Hause entlassen werden konnten.

Die ehemalige Grundschule in Stettfeld wird aktuell von Schule und Tagesstätte der Lebenshilfe Haßberge als Domizil genutzt, während am Hauptsitz der Lebenshilfe in Sylbach umfangreiche Umbaumaßnahmen stattfinden. Bei Lebenshilfe-Geschäftsführer Olaf Haase, der nach Bekanntwerden des Ereignisses sofort zur Unglücksstelle geeilt war, herrschte nach der ersten Aufregung Erleichterung darüber, dass weder Kinder noch Personal bei dem Brand verletzt worden sind. Sein Dank galt dem schnellen Handeln von Feuerwehr und Rotem Kreuz.

Zu den Hauptzeiten von Schule und Tagesstätte befinden sich nach Worten von Tagesstätten-Leiterin Isolde Martin rund 50 Kinder sowie an die 15 Mitarbeiter in dem Gebäude. Insgesamt werden die Kinder in knapp einem Dutzend verschiedener Gruppen unterrichtet und betreut.

Weshalb das Feuer in dem Klassenzimmer ausgebrochen ist, ermittelt jetzt die Polizei. Unbestätigten Spekulationen von Mitarbeitern vor Ort zufolge, könnte dafür ein Computer oder ein Bügeleisen in Frage kommen. brk

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