Jubel hingegen bei Idealo: Das Vergleichsportal begrüßte das Urteil und sprach von einem Sieg für den gesamten E-Commerce und vor allem die Verbraucher, sagte Albrecht von Sonntag, Mitgründer des Portals. Es sei ein historischer Tag für den Wettbewerb und die Verbraucher in Europa. Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und der Medienverband der freien Presse (MVFP) begrüßten die Entscheidung der Richter und bezeichneten sie unter anderem als wegweisend.
Sieg auf ganzer Linie für EU-Kommission
Auch für die EU-Kommission und die scheidende Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sind beide Urteile ein großer Erfolg. Die Entscheidungen seien ein großer Gewinn für die europäischen Bürger und die Steuergerechtigkeit, sagte die Dänin nach der Urteilsverkündung.
In Brüssel wird seit Jahren darum gerungen, wie man Wettbewerbsverzerrungen der riesigen Tech-Konzerne verhindern kann. Neben Gesetzen wie dem Digital Markets Act (DMA), das die Dominanz von großen Online-Plattformen bekämpfen soll, überzogen die Wettbewerbshüter der EU-Kommission etwa Google in den vergangenen Jahren mit mehreren Strafen in einer Gesamthöhe von gut acht Milliarden Euro. Der Konzern verdaute diese mit seinem boomenden Online-Werbegeschäft zwar schnell, musste allerdings in manchen Fällen sein Geschäftsmodell ändern.
Auch gegen bestimmte Steuerdeals zog die Brüsseler Behörde immer wieder ins Feld - neben Apple und Irland wurden etwa auch Amazon und Luxemburg ins Visier genommen. Nicht immer waren die Maßnahmen erfolgreich, einige Beschlüsse wurden von europäischen Gerichten kassiert. Das Urteil des EuGH dürfte auch hier Signalwirkung haben.