Stockheim Kleine Helfer gegen die Einsamkeit

Karl-Heinz Hofmann
Hans Parnickel, Bürgermeister Rainer Detsch und Rainer Kraus (von links) zeigen, dass Kommunikation per Smartphone auch von Angesicht zu Angesicht möglich ist. Somit können sich Senioren mit ihren Kindern und Enkeln oder anderen unterhalten, ohne dafür das Haus verlassen zu müssen.Foto: Karl-Heinz Hofmann Foto:  

Smartphones, Tablets und Laptops können auch Senioren helfen, Kontakte zu pflegen. Das will die SAG Stockheim fördern. Und startet deshalb einen Aufruf.

 
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Stockheim - Handys können ein Segen sein – zum Beispiel dann, wenn Senioren die Einsamkeit während der Corona-Pandemie bekämpfen wollen. Das betont die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Seniorenarbeitsgemeinschaft (SAG) Stockheim. Ihre Sprecher Rainer Kraus und Hans Parnickel starteten deshalb jetzt mit Unterstützung von Bürgermeister Rainer Detsch einen Aufruf an Senioren, die Digitalisierung entsprechend zu nutzen.

Gerade viele ältere Menschen sehnten sich nach Kommunikation, nach Unterhaltung und Meinungsaustausch – nicht nur mit Familienangehörigen, die manchmal weit entfernt wohnen, sondern auch mit Bekannten, Freunden, Verwandten, die man aufgrund eines Handicaps nicht ohne weiteres erreichen kann. Hier könne die Digitalisierung nicht nur während der Corona-Pandemie hilfreich sein, sagen Parnickel und Kraus. Im Zeitalter der Elektronik besitze schließlich nahezu jeder ein Handy, ein Tablet oder einen Laptop. Damit seien auch Video-Anrufe möglich. „Das ist ein sehr gutes Mittel gegen die Einsamkeit“, erklärt Kraus. „Ich kann mich mit jemandem von Angesicht zu Angesicht unterhalten, egal wo sich mein Gegenüber gerade befindet. Dadurch entsteht ein Gefühl des persönlichen Besuchs. Es besteht keine Ansteckungsgefahr, und es kann zu jeder x-beliebigen Zeit erfolgen.“

Mittlerweile gebe eine Vielzahl an Möglichkeiten, diese Form der Kommunikation zu nutzen, auch für Senioren. Sie müssten sich nur trauen und ein paar Schritte bei der Bedienung einstudieren.

Dazu wollen Rainer Kraus und Hans Parnickel ermutigen. Wichtig sei dazu allerdings eine Einweisung oder Schulung, um mit den Geräten umgehen zu können. „Es ist wirklich relativ einfach, und man beherrscht sehr schnell die Grundfunktionen“, betonen die beiden Sprecher der Stockheimer SAG.

Mehr Lebensqualität

Auch Gottesdienste könne man auf diese Weise problemlos in den eigenen vier Wänden verfolgen, sagt Kraus. Darüber hinaus könnten Gehirnjogging-Spiele und ähnliche Trainings-Apps auf den Geräten installiert werden, die in der Regel kostenlos in Anspruch genommen werden könnten. Das verhindere Langeweile und stärke das Gedächtnis. Dies alles und noch viel mehr trage dazu bei, Einsamkeit zu reduzieren und Lebensqualität zu steigern. In diesem Zusammenhang ist die SAG auf der Suche nach funktionsfähigen Handys, Tablets und Laptops, die im besten Fall kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Und nach Personen, die kleine Einweisungen oder auch Schulungen durchführen könnten. Denkbar sind solche Einführungen zum Beispiel in einem der Schulgebäude der Gemeinde.

Zunächst will sich die SAG jedoch einen Überblick verschaffen, ob hier Interesse und Bedarf besteht. Entsprechende Interessenbekundungen nimmt man gerne entgegen „Wir möchten gerne Anregungen und Bedürfnisse aufgreifen, auf Machbarkeit und Realität prüfen, diese sammeln und dann der Verwaltung vorlegen“, sagen Hans Parnickel und Rainer Kraus. Bürgermeister Rainer Detsch ist voll des Lobes über das Engagement der Stockheimer Seniorenarbeitsgemeinschaft. „Die Anliegen älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger können mit Hilfe und Unterstützung der SAG noch besser kommuniziert und in eine mögliche Umsetzung gebracht werden“, sagt er.

Besonders positiv sieht der Bürgermeister, dass die SAG Lösungsansätze erarbeitet und an der Umsetzung tatkräftig mitwirken will. Damit unterstütze sie die Bemühungen der Gemeinde, „Stockheim für alle unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger in allen Lebenslagen lebens- und liebenswert weiterzuentwickeln“.

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