Storchen-Rückkehr Frau Adebar ist diesmal schneller

Von Martin Fleischmann
Die Kaltenbrunner Störchin auf ihrem Horst. Foto: Hans Schönecker

In den letzten Jahren kehrten nach dem Winter stets die Männchen zuerst aus dem Süden ins Coburger Land zurück. In diesem Februar nicht.

 
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Kaltenbrunn/Bad Rodach - Bislang sind nach dem Winter die männlichen Störche zuerst aus dem Süden ins Coburger Land zurückgekehrt. Ihre Aufgabe bestand darin, den angestammten Horst wieder in Besitz zu nehmen und gegen Konkurrenten zu verteidigen, wie Hans Schönecker, Storchenbeauftragter für das Coburger Land, am Wochenende mitteilte. Ihnen oblag es auch, die grobe, erste Reinigung des Nestes zu erledigen.

Rossach, Bad Rodach, Kaltenbrunn

In diesem Jahr ist das anders. Laut Schönecker sind bisher schon drei weibliche Störche als erste auf den Horsten gelandet, in Bad Rodach, Rossach und Kaltenbrunn. Der Storchenbeauftragte kann das aufgrund der Ringnummern leicht ermitteln. Warum das in diesem Jahr so ist, darüber kann Schönecker nur spekulieren. Es könnte sein, dass die Störchinnen in einem näher gelegenen Überwinterungsquartier die Zeit verbracht haben und nun früher wieder da sind, meint er.

In den Jahren 2020 und 2019 waren von den beringten Störchen aus dem Coburger Land immer die männlichen Partner als erstes auf den Horst zurückgekommen. Eine Ausnahme bildete 2020 die Rodacher Störchin, die damals 27 Tage vor ihrem männlichen Partner den Horst besetzte.

Schon sechs zurück

Aktuell sind im Coburger Land bereits sechs Störche zurück. In Kaltenbrunn sitzt nun auch das Männchen im Nest; einen entsprechenden Hinweis hatte Bürgermeisterin Nina Liebermann gegeben. Damit ist in Kaltenbrunn das erste Rückkehrer-Paar wieder vereint. Der männliche Storch, der am 19. Februar erstmals gesichtet wurde, sieht laut Schönecker gesund und gepflegt aus. Und in den Itzwiesen findet er aktuell viel Nahrung. Ebenfalls wieder zurück: das Seßlacher Männchen und der unberingte Storch aus Neustadt. Er stakst zurzeit auf der Suche nach Nahrung durch die Wiesen bei Wildenheid, die gegenwärtig noch unter Wasser stehen, oder richtet den Horst auf dem Schlot der ehemaligen Hausser-Fabrik her.

Der heftige zweite Wintereinbruch scheint vorbei, der Schnee ist schon weggeschmolzen. Schönecker rechnet damit, dass jetzt im Vorfrühling mehr und mehr Störche ins Coburger Land zurückkehren. Da viele beringt sind, kann er aufgrund der Nummern die Identität leicht bestimmen. So wie in Kaltenbrunn. Das Weibchen trägt AE 265.

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