Ungerer war unermüdlich - erst zu seinem 85. Geburtstag erzählte der Freigeist, dass er noch lange nichts ans Aufhören denke. «Während wir ein Leben gelebt haben, hat er fünf gelebt», sagte die Galeristin Barbara Koppelstätter einst über ihn.
Ungerer machte sich immer auch gegen Rassismus stark. Er setzte sich für die deutsch-französische Freundschaft ein und bekam 1993 das Bundesverdienstkreuz. Zeit seines Leben erhielt er zahlreiche Würdigungen und Preise.
«Er war nicht nur ein großer Künstler, er verkörperte auch die Komplexität des Elsass, seiner Doppelkultur. Wir haben uns vorgestellt, dass es ewig ist, und jetzt verlässt er uns», sagte Alain Fontanel, erster stellvertretender Bürgermeister von Straßburg, wie die Zeitung «Les Dernières Nouvelles d'Alsace» berichtete.