Streik Notfahrplan funktioniert

Werner Rost
Streikende der Lokführer-Gewerkschaft GDL am Donnerstag am Hofer Hauptbahnhof. Am Freitag soll sich der Bahnverkehr bis auf kleine Einschränkungen wieder normalisieren. Foto: Werner Rost

Der Zugverkehr soll sich am Freitag wieder bis auf kleine Einschränkungen normalisieren. Ob neue Arbeitsniederlegungen ­drohen, hängt von den weiteren  ­Tarifverhandlungen der Bahn mit der Lokführer-Gewerkschaft GDL ab.

 
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Hof/Nürnberg - Nach dem zweitägigen Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) sollen am Freitag von 2 Uhr an zum regulären Betriebsbeginn wieder alle Züge nach dem Normalfahrplan verkehren. Mit kleinen Beeinträchtigungen müssen noch die Reisenden im Fernverkehr via Nürnberg, Würzburg oder Leipzig rechnen, denn nicht alle ICE- und IC-Züge befinden sich nach Ende des Streik dort, wo sie eigentlich gebraucht werden. Auch im Nahverkehr von DB Regio könnte es im Laufe des Freitagvormittags noch zu kleineren Beeinträchtigungen kommen.

Indes müssen Pendler und Reisende schon in der kommenden Woche mit erneuten Einschränkungen im Bahnverkehr rechnen. GDL-Chef Claus Weselsky hat einen weiteren Streik angekündigt, wenn die DB-Konzernspitze bei den Tarifforderungen nicht einlenken sollte. Nach den Erfahrungen aus dieser Woche ist damit zu rechnen, dass die Zeitspanne zwischen der Bekanntgabe und dem Beginn der Arbeitsniederlegungen extrem kurz sein könnte.

Für den Zugverkehr von DB Regio in Oberfranken dürften die Auswirkungen im Falle eines weiteren Streiks ähnlich sein wie in den beiden vergangenen Tagen. Das bedeutet: Der Notfahrplan mit einer Ausdünnung der Regionalexpress-Fahrten vom Stunden- zum Zweistundentakt wird gegebenenfalls bei einem erneuten Streik wieder gelten. Die Bahn will am heutigen Freitag analysieren, inwieweit dieser Notfahrplan optimiert werden kann. Dabei geht es vor allem darum zu überprüfen, ob an allen Einsatzstellen genügend Lokführer mit der Qualifikation für die betreffenden Züge zur Verfügung stehen. Mit Veränderungen ist nur bei den elektrischen RE-Zügen ab Saalfeld in Richtung Lichtenfels zu rechnen.

Dass die Auswirkungen des Streiks in der Region vergleichsweise gering waren, liegt an der Struktur des Bahnpersonals. Faktisch gibt es vier Gruppen von Mitarbeitern: Einige ältere Lokführer aus Bundesbahn-Zeiten sind im Beamten-Status und dürfen nicht streiken. Die Mitglieder der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben Friedenspflicht, weil die EVG jüngst einen Tarifvertrag mit der DB abgeschlossen hat. Nur die GDL-Mitglieder sind zum Streik aufgerufen. Nichtbeamtete Lokführer, die keiner Gewerkschaft angehören, bilden die vierte Gruppe. Das regionale Management von DB Regio dankte den Lokführern, die kurzfristig den Notfahrplan für die Reisenden umgesetzt hatten.

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