Für seinen Schritt erhielt Marx von vielen in der katholischen Kirche Anerkennung. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, zeigte Verständnis für die Entscheidung. Marx habe „Wegweisendes für die Kirche in Deutschland und weltweit geleistet“, hieß es damals. Er bedauerte aber mit Blick auf die Rolle Marx' in der DBK seine Entscheidung zu diesem Schritt.
Gutachten zu sexuellem Missbrauch im Sommer erwartet
Auch Verbände, die sonst kritisch mit der katholischen Kirche umgehen, lobten das Rücktrittsangebot. Der Initiative von Missbrauchsopfern „Eckiger Tisch“ zufolge macht es den Weg frei für einen Neuanfang. „Es ist ein beeindruckender Schritt, dass endlich ein Bischof in Deutschland in der Ich-Form spricht und Verantwortung übernimmt.“
Marx ist einer der bekanntesten Bischöfe Deutschlands und war bis 2020 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. In der Reformdebatte der katholischen Kirche in Deutschland, dem „Synodalen Weg“ hatte er sich zuletzt als reformfreudig hervorgetan.
Für diesen Sommer wird ein Gutachten über Fälle von sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising erwartet, das vor allem herausarbeiten soll, wie sexueller Missbrauch von Priestern im Bistum möglich wurde und ob hochrangige Geistliche Täter schützten.