Das größte Hindernis liegt im Algorithmus von Tiktok - der Software, die entscheidet, welches Video die Nutzer als Nächstes angezeigt bekommen. Bytedance will sich nicht davon trennen - und die Regierung in Peking müsste einer Weitergabe erst zustimmen. Außerdem sind die komplexen Algorithmen generell schwer zu durchschauen. Deshalb erscheint es vielen in den USA zu riskant, den aktuellen Tiktok-Algorithmus zu behalten. Stattdessen müsse er durch US-Software ersetzt werden.
Was kann das für einen Tiktok-Verkauf bedeuten?
Wechselt Tiktok insgesamt den Besitzer, müsste der Käufer die Kompetenz haben, einen neuen technischen Unterbau für eine Online-Plattform mit mehreren Milliarden Nutzern aufzusetzen. Helfen könnte, dass Tiktok bereits dabei war, Daten von US-Nutzern nur noch in den USA zu speichern.
Wer kann das stemmen?
Zuallererst natürlich der Facebook-Konzern Meta - der aber aus Wettbewerbsgründen ganz klar aus der Riege der potenziellen Anwärter fällt. Die Meta-Plattformen haben Milliarden Nutzer und mit Instagram ist direkte Konkurrenz für Tiktok darunter. Ansonsten brachte sich Milliardär Frank McCourt mit seinem "Project Liberty" in Stellung, wo schon seit mehreren Jahren ein technisches Protokoll für Social Media entwickelt wird. Musk wiederum könnte Tiktok mit seiner Online-Plattform X, dem einstigen Twitter, zusammenlegen.
Kann Trump das Gesetz nicht einfach rückgängig machen lassen?
Theoretisch ja, denn seine Republikaner halten die Mehrheit in beiden Kongress-Kammern - und die Partei stellt sich ihrem Anführer selten in den Weg. Das Gesetz wurde aber mit überwältigendem Rückhalt angenommen: 360 zu 58 Stimmen im Repräsentantenhaus und 79 zu 18 Stimmen im Senat. Zudem signalisierten am Sonntag wichtige Republikaner im Kongress, dass sie weiterhin einen Verkauf von Tiktok für unumgänglich halten.
Was bedeutete der Stopp für Nutzer in Deutschland?
Außerhalb der USA funktionierte die App wie bisher. Aber: Auf die Plattform kamen vorerst keine Clips aus den USA mehr. Auf Dauer könnte das Tiktok weniger attraktiv für die Nutzer machen. Es kann aber auch eine Gelegenheit für Video-Autoren aus anderen Ländern sein, die Lücke zu füllen und eigene Trends zu setzen.