Narzissmus und Psychopathie machen anfällig für Fake-News

Menschen mit sogenannten dunklen Persönlichkeitsmerkmalen wie Narzissmus und Psychopathie sind nach einer neuen Studie der Uni Würzburg anfälliger für Fake-News als andere Personen. Wissenschaftler verstehen laut einer Mitteilung der Universität Würzburg von Donnerstag unter einem „dunklen Faktor der Persönlichkeit“, wie wichtig den Versuchspersonen die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen ist - auch auf Kosten ihrer Mitmenschen.

Die Forscher des Instituts Mensch-Computer-Medien an der Uni Würzburg befragten mehr als 600 Personen aus den Vereinigten Staaten. Die Teilnehmenden sollten den Wahrheitsgehalt von verschiedenen Kurznachrichten beurteilen. „Einige Menschen schenken Fake-News Glauben, selbst wenn die wissenschaftlichen Fakten eindeutig dagegensprechen“, sagte Psychologe Jan Philipp Rudloff, der die umfangreiche Befragung federführend geleitet hat.

Je weniger die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Existenz von Fakten glaubten, desto schwerer sei es ihnen gefallen, wahre Aussagen von falschen zu unterscheiden, ergab die Auswertung. Die zweite Auffälligkeit: Je „dunkler“ die Persönlichkeit der Befragten, je ausgeprägter also ihr Eigennutz auf Kosten anderer ist, desto stärker hätten sie angezweifelt, „dass es einen Unterschied zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und bloßen Meinungen gibt“.

Die Menschen biegen sich die Wirklichkeit zurecht, so Rudloff

Rudloff sagte, man könne die Überzeugungen dieser Personengruppe als „postfaktisch“ bezeichnen: „Sie glauben vor allem das, was sich für sie wahr anfühlt.“ Deshalb hielten sie Fake-News besonders oft für wahr. „Menschen mit dunklen Persönlichkeitsmerkmalen biegen sich die Wirklichkeit so zurecht, wie sie ihnen passt“, erläuterte Rudloff: „Also etwa: Ich trage keine Maske, weil das Corona-Virus ja eh nur eine Erfindung der Medien ist.“