Wichtige Erkenntnisse für Klimaschutz
Dass Eiche und Vogelkirsche trotz Frostrisiko früher im Jahr austreiben können, sei eine wichtige Erkenntnis in Sachen Klimawandel, so die Forscher. Steigende Temperaturen führen dazu, dass Laubbäume früher Knospen bilden, das Risiko für Extremwetterereignisse wie Spätfröste bleibe aber mindestens gleich hoch. Frosttolerante Arten würden sich in Zukunft besser durchsetzen, was die Wälder langfristig verändere. Es sei möglich, dass sich neue Artengemeinschaften etablieren, die besser an die Fröste angepasst sind.
Spätfrost auch für Obstbäume ein Problem
Spätfröste können auch Nutzpflanzen beschädigen. „Wenn Obstbäume schon blühen und die Temperaturen unter Null Grad fallen, gehen die Blüten kaputt und die Ernte fällt aus oder wird stark verringert“, erklärt Robert Gliniars, wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Hohenheimer Gärten. Gerade für Obstbauern sei das verheerend. Die Bäume an sich würden Spätfröste aber im Normalfall überleben. „Im schlimmsten Fall sterben kleinere Triebe und brechen dann von selbst ab. Der Baum reinigt sich also quasi von selbst“, sagt Gliniars.
Von Spätfrost geschädigte Bäume lassen häufig ihre Blätter hängen. Diese werden dann glasig und verfärben sich braun, bevor sie abfallen. Auch die Blüten werden durch Spätfröste braun und erschlaffen. Die abgestorbenen Teile des Baumes könne man dann abschneiden, erklärt Robert Gliniars. Notwendig sei dies aber nicht.
Richtig Vorbeugen
Wenn im Frühling Frost auf eine Wärmeperiode folgt, kann der richtige Schutz die Pflanzen vor dem Absterben bewahren. Bei kleineren Pflanzen hilft beispielsweise ein Frostschutzvlies. Bei großen Obstbäumen ist das Abdecken jedoch nicht möglich.
Obst- und Weinbauern schützen daher ihre Pflanzen durch die sogenannte Frostschutzberegnung. „Sie benebeln ihre Bäume mit Wasser, das gefriert und die Blüten umhüllt. Das bietet einen Wärmeschutz bis zu minus sechs Grad“, erklärt Gliniars. Durch das Gefrieren des Wassers entsteht Erstarrungswärme, die an die Blüten abgegeben wird. Am besten sei es, die Bäume vorsichtig abends vor der Frostnacht zu benebeln. Diese Technik kann auch im Hobby-Garten angewendet werden.
Viele Bäume seien außerdem sehr gut an Spätfröste angepasst. „Sie besitzen eine Art natürliches Frostschutzmittel aus gelösten Zuckern, das die Zellen vor dem Erfrieren schützt“, erklärt Gliniars. Außerdem würden sich Bäume auch mit dem Alter abhärten.