Studieren in Kronach Die Karriere fest im Blick

Stefanie Poppinga studiert in Kronach Innovative Gesundheitsversorgung. Angeboten wird es hier seit drei Jahren von der Hochschule Hof. Die zweifache Mutter ist sich sicher: Es war die richtige Wahl.

 
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Gute Aussichten hat man in Kronach nicht nur von der Festung, sondern auch, wenn man hier studiert. Foto: Hofschule

Obwohl Führungspersonen im Pflegemanagement eine immense Verantwortung tragen für die Sicherstellung einer hochwertigen Versorgung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, werden vorhandene Qualifizierungsangebote diesem Anspruch oft nicht gerecht.

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Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung. Eine Alternative zu vielen klassischen Weiterbildungen im Gesundheitsbereich und gleichsam eine interessante Aufstiegsoption bietet seit mittlerweile drei Jahren der Studiengang Innovative Gesundheitsversorgung, den die Hochschule Hof an ihrem Standort in Kronach anbietet. Die 38-jährige Gesundheits- und Krankenpflegerin Stefanie Poppinga hat diesen als eine der ersten abgeschlossen und berichtet von ihren Erfahrungen.

„Ich habe Kinder und wollte irgendwann definitiv keine Schichten mehr arbeiten. Im Gegenteil: Ich hatte immer stärker den Wunsch, mich noch etwas weiterzuentwickeln“, erzählt die gebürtige Kronacherin, befragt nach ihrer Motivation für ihr 2022 begonnenes Studium. Irgendwann habe sie dann zufällig einen Radiospot der Hochschule Hof gehört, der sie auf den damals brandneuen Studiengang „Innovative Gesundheitsversorgung“ aufmerksam machte. „Da ich beispielsweise ein reines Fernstudium für mich immer ausgeschlossen hatte, war dieses Angebot direkt vor meiner Haustüre natürlich sehr interessant und ich begann mich darüber näher zu informieren“, so die zweifache Mutter.

Wohnen in München – für viele Studenten unbezahlbar. In Kronach geht’s deutlich günstiger. Foto: Hochschule Hof

Ihr beruflicher Werdegang steht dabei recht typisch für den vieler Pflege- und Gesundheitskräfte: Nach dem Fachabitur begann Stefanie Poppinga in Coburg Studien der Architektur und des Bauingenieurwesens, die sie aber rasch abbrach, um 2010 in Kronach und später in der Krankenpflegeschule Bad Nauheim erfolgreich eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zu absolvieren.

Zurück in ihrer alten Heimat arbeite sie dann in den Krankenhäusern in Coburg und Sonneberg, bevor 2016 schließlich ihre erste Tochter zur Welt kam. Und hier begannen erste Schwierigkeiten: „Nach einem Jahr Elternzeit war der Wiedereinstieg mit Kind für mich sehr kompliziert zu managen und ich tat mir dabei vielleicht schwerer als andere“, räumt Stefanie Poppinga ein. Sie entschloss sich deshalb den Job im Krankenhaus zu kündigen und stattdessen zunächst im ambulanten Pflegedienst ihrer Schwester mitzuhelfen.

Studentin Stefanie Poppinga Foto: privat

Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter und der folgenden Elternzeit nahm sie dann eine Stelle in einem Seniorenheim in Rothenkirchen an, wo sie seitdem in Teilzeit arbeitet und wo schließlich auch der Wunsch aufkam, sich noch weiter fortzubilden: „Es gibt einfach Momente im Leben, da passt es einfach. Und so war es, als ich auf den neuen Studiengang in Kronach stieß. Mir war sofort klar: Das passt genau auf meine Kenntnisse und Interessen.“

Insbesondere die breitgefächerte Wissensvermittlung, die digitalen Anteile und Schwerpunkte auf den Bereichen Prozessmanagement und Psychologie hätten zu ihrer Entscheidung noch einmal zu studieren beigetragen, so Stefanie Poppinga. „Natürlich enthält das Studium der Innovativen Gesundheitsversorgung auch pflegerische Anteile, die mir natürlich bereits bekannt waren, aber das fiel für mich weniger ins Gewicht. Das meiste war neu und insgesamt wirklich sehr spannend.“ Auch dass sie dabei als eine der ersten den neuen Studiengang belegte, der für sich in Anspruch nimmt, Brückenbauer zwischen Technologie und Sozialberufen auszubilden, machte ihr nichts aus: „Natürlich hat man anfangs noch gemerkt, dass vor Ort in Kronach auf dem neuen Lucas-Cranach-Campus erst Strukturen geschaffen werden mussten, aber diese Unsicherheiten und das Improvisieren der Anfangszeit verschwanden schnell. Das Studienangebot ist heute sehr gut organisiert“, erzählt sie, die heute – im sechsten Semester angekommen - an ihrer Bachelorarbeit zum Thema einer modernen Telematikinfrastruktur in der stationären Pflege schreibt.

Genau dies sei die Zukunft, denn insgesamt sei der Pflege- und Sozialbereich in Deutschland nach ihren Erfahrungen insbesondere technisch extrem veraltet und von enormem Handlungsbedarf geprägt. „Genau hier setzt das Studium ja auch an: Man erhält enormes Wissen in den Bereichen Digitalisierung, Projektmanagement und Projektbegleitung, um als Bindeglied zwischen den handelnden Akteuren arbeiten zu können und das Arbeitsumfeld zu entwickeln.“ Und genau dies habe sie nun vor: „Ich möchte mit meinem Studium Verbesserungen vorwärtsbringen und so die Qualität der Pflege verbessern.“ In jedem Fall wolle sie nun weiter direkt mit Menschen zusammenarbeiten, allerdings interessiere sie nun besonders für einen beruflichen Einstieg in den Schulungsbereich, um ihr Wissen weiterzugeben.