Und so organisierte der gut vernetzte Chef des Bamberger Unternehmens Bilog und frühere Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Oberfranken ein einwöchiges straffes Programm. Sein junges Uni-Team war in der Provinz Westkap mit Kapstadt als Zentrum unterwegs. Südafrika hat zwar verglichen mit dem Rest des Kontinents eine große Wirtschaftskraft, aber die Kluft zwischen armen und reichen Menschen ist immer noch groß. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt Statistiken zufolge in Armut. In Städten wie Kapstadt herrscht in den Elendsvierteln, den sogenannten Townships, bittere Not. Auch weist Südafrika eine der höchsten Aids-Raten der Welt auf.
Besucht haben die Studierenden aus Bayreuth unter anderem ein Jugend-Fußballturnier in einem Township und die Jakes Gerwel Technik School in Bonnievale, die jungen Menschen technische und handwerkliche Kompetenzen vermittelt. Sehr beeindruckt hat die Bayreuther Gruppe auch das Projekt „Hope Cape Town“des deutschen katholischen Geistlichen Stefan Hippler. Er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen aidskranken Kindern und sozial schwachen Familien dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Katharina Wallis und Yara Zimmermann, die ebenfalls Digitalisierung und Entrepreneurship in Bayreuth studieren, haben nach eigener Auskunft in kurzer Zeit viel über Entwicklungshilfe gelernt. Hilfe zur Selbsthilfe – das sei der Kernpunkt, sagen beide rückblickend. „Entscheidend ist es, in Menschen zu investieren, ihnen Perspektiven zu geben“, betont Wallis. Und Zimmermann fügt hinzu, ihr sei noch viel deutlicher bewusst geworden, dass Deutsche und Europäer in einer „sehr privilegierten Welt leben“. Das wisse sie nun noch mehr zu schätzen. Jannis Kolb imponiert das große Engagement von Persönlichkeiten wie Pfarrer Hippler. Während manche nur nörgeln und klagen würden diese Menschen mutig die Probleme anpacken, so Kolb. „Sie zeigen, dass man auch unter schwierigen Bedingungen etwas erreichen und das Leben der Menschen verbessern kann .“