Sturm "Zeynep" Baum trifft auf Industriehalle

Das Sturmtief „Zeynep“ hat in der Nacht zum Samstag nochmals die Einsatzkräfte gefordert. Diesmal kam es zu schweren Schäden. 28-mal mussten Feuerwehren im Landkreis ausrücken.

 
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Kulmbach - Das Sturmtief Zeynep hat sich am Freitagabend  kurz vor 20 Uhr im Kulmbacher Raum mit einer einzigen Böe mehr als deutlich bemerkbar gemacht. Etwa eine Minute toste der Sturm, der die ganze Nacht anhalten sollte, besonders heftig –  begleitet von einem massiven Regenguss. Unmittelbar danach ertönten in zahlreichen Orten im ganzen Landkreis Kulmbach die Feuerwehrsirenen. In der Bierstadt stürzte ein Baum auf einen Zaun und beschädigte auch eine  Produktionshalle schwer. Der Schaden an dem Gebäude beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 100. 000 Euro, sagte eine Sprecherin der Polizei. Ebenfalls hoher Sachschaden entstand, als in Kulmbach Am Ängerlein ein Baum unter anderem ein geparktes Auto traf.

Allein im Inspektionsbereich Kulmbach waren nach Angaben der Wache nach der heftigen Orkanböe binnen kürzester Zeit acht Alarmierungen eingegangen. Acht Einsätze gleichzeitig hatte  auch die Stadtsteinacher Polizei am frühen Abend zu bewältigen. In der Nähe des Rathauses in Wirsberg hat der Sturm ein Flachdach abgedeckt, berichtet die Stadtsteinacher Polizei. Dort half die Feuerwehr ebenso wie bei umgestürzten Bäumen in den Gemeindebereichen Presseck, Stadtsteinach, Guttenberg und Grafengehaig. Erneut waren Straßen um umgestürzte Bäume blockiert, zum Teil noch am Samstag.

Das Einsatzgeschehen in der zweiten Sturmnacht im Bereich der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach hatte seinen Schwerpunkt in der ersten Nachthälfte. Das berichtet Thomas Janovsky, Pressesprecher des BRK-Kreisverbands Bayreuth. Insgesamt kam es in der Nacht zum Samstag im Leitstellenbereich zu 87 Alarmierungen der Feuerwehr aufgrund von Notrufen. Sechs weitere Einsätze wurden an die  zuständigen Nachbarleitstellen abgegeben. 18 Einsätze betrafen das Stadtgebiet Bayreuth, in 41 Fällen wurde im Landkreis Bayreuth und in 28 Fällen im Landkreis Kulmbach alarmiert.  Am Samstagmorgen habe der Sturm nachgelassen. Es würden aber weiter vereinzelt umgestürzte Bäume gemeldet. Wegen der Gefahr herabstürzender Gegenstände oder Äste und nicht mehr standsicherer Bäume empfiehlt Janovsky den Bürgern, im Freien in nächster Zeit weiterhin besonders vorsichtig sein.

Die weitere Berichterstattung zu den Folgen des Sturms "Zeynep" in Oberfranken finden Sie HIER >>>

Einige Straßen im Oberland, sowohl bei Marktleugast als auch im Bereich Guttenberg, seien wegen umstürzender Bäume sowohl am Donnerstag als auch ein weiteres Mal in der Nacht zum Samstag blockiert gewesen, berichtet Feuerwehrsprecher Yves Wächter. Aber auch im südlichen Landkreis Kulmbach sei etliches losgewesen. Zwischen Neuenreuth und Thurnau, bei Langenstadt, Pechgraben und Alladorf mussten Bäume von der Straße geräumt werden. In Pechgraben musste die Feuerwehr Kulmbach mit ihrer Drehleiter anrücken, nachdem ein Baum auf einen Strommast gestürzt war.

Zu den 28 offiziell alarmierten Einsätze kommen lauf Wächter noch etliche weitere hinzu. Unter anderem haben auch Feuerwehrleute selbst bei der Anfahrt zu einem Einsatz noch weitere Straßenblockaden entdeckt, die erst beseitigt werden mussten, um zum eigentlichen Ziel zu gelangen. „Einige Male wurden unsere Leute auch von Autofahrern aufmerksam gemacht, dass an anderen Stellen ebenfalls noch Bäume auf der Fahrbahn lagen.“ Es habe bei diesem zweiten Sturm zwar weniger Einsätze gegeben als beim ersten, dafür sei aber der Schaden diesmal höher.

Erleichtert zeigte sich Landrat Klaus Peter Söllner, dass durch die mehrere Tage anhaltenden Stürme im Landkreis Kulmbach keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Weit mehr als 50-mal seien Feuerwehren zwischen Mittwochabend und Samstagmorgen ausgerückt, um zu helfen. Die Rettungskräfte im Kulmbacher Land seien vorbereitet gewesen auf die Stürme. Söllner unterstrich, dass es richtig gewesen sei, am Donnerstag die Schulen nicht zu öffnen. „Auch im Nachhinein.“

„Zeynep“ hat laut Landrat mit noch mehr Kraft gewütet als „Ylenia“ am Vortag. Ein Schwerpunkt des jüngsten Sturms habe im Kulmbacher Stadtgebiet gelegen, ein weiterer im Stadtsteinacher Oberland. In allen Fällen seien die Feuerwehren schnell zur Stelle gewesen. „Unsere Kräfte waren stark gefordert. Ich kann mich nur herzlich bedanken, dass die Männer und Frauen so engagiert geholfen haben.“ Bei Lagen wie dieser  mit einer großflächigen Schadenslage zeige sich einmal mehr, dass auch die Dorfwehren ihre Berechtigung haben, betonte Söllner. „Auf unsere Wehrleute kann man sich verlassen, aber auch unsere Bevölkerung hat sich während des Sturms sehr umsichtig verhalten.“

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