Stunde der Wintervögel Der Star ist die Kohlmeise

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Die Kohlmeise ließ sich im Coburger Land am häufigsten blicken. Foto: /Max Kugler/LBV-Archiv.

431 Menschen in Coburg Stadt und Landkreis zählten auch in diesem Winter wieder ihre Gäste am Futterhäuschen. Bei den häufigsten Sichtungen musste sich der Vorjahressieger mit Platz zwei begnügen.

 
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Coburg - Auch im zweiten Corona-Winter war das Interesse der Coburger Naturbeobachter an der Wintervogelzählung hoch. „In Stadt und Landkreis Coburg zählten 431 Teilnehmer insgesamt 12 124 Piepmätze an ihren Futterstellen“, teilte Gerhard Hübner, Naturschutzfachberater des Landesbunds für Vogelschutz Coburg, mit. Entsprechend dem bayernweiten Trend zeigten sich die Meisen im Vergleich zu den Vorjahren auf Erholungskurs, und zwar so vehement, dass sich die Kohlmeise sogar den Platz eins im Coburger Land eroberte (Vorjahr Rang drei). Auch die Blaumeise kletterte im Ranking einen Platz nach oben (von fünf auf vier).

Sperlingsarten wurden in deutlich geringer Anzahl in den 317 Gärten gesichtet, insbesondere im Landkreis. Im Stadtgebiet blieb die Zahl der Haussperlinge konstant, während sich die Sichtungen der Feldsperlinge halbierte.

Nur leichte Verschiebungen

Innerhalb der Top 10 gab es nur leichte Verschiebungen. Der Star rangiert trotz deutlicher Rückgänge weiter auf Rang sechs und der Grünfink mit erfreulichen Zugewinnen auf Rang sieben. Der Vogel des Jahres 2021, das Rotkehlchen, lag auch 2022 wieder an neunter Stelle. Neu unter den ersten zehn ist die Goldammer auf Rang acht, die den Buchfinken auf einen hinteren Platz verdrängte.

Vermehrte Meldungen vom Buntspecht wie im übrigen Bayern blieben in der Region aus, die Anzahl blieb nahezu unverändert. Deutliche Zunahmen gab es dagegen beim Kleiber und Eichelhäher.

Die bemerkenswerten Unterschiede zwischen Stadt und Landkreis sind einerseits bedingt durch die geringere Anzahl der Teilnehmer und andererseits der beobachteten Gärten im Stadtgebiet, sodass hier rund 20 Vogelarten weniger gemeldet wurden. Dadurch können sich auch Verschiebungen im Ranking ergeben: So rangiert die Rabenkrähe in der Stadt auf Platz neun, dagegen lag im Landkreis die Wacholderdrossel in den Top zehn.

Ein Merkmal dürfte jedoch wenig mit dem unterschiedlichen Stichprobenumfang zu tun haben: Im Stadtgebiet werden durchschnittlich weniger Vögel pro Garten beobachtet. Im Vorjahr betrug der Unterschied zehn Tiere. Heuer ist die Schere noch weiter auseinander gegangen: Während es im Landkreis fast 43 Vögel pro Garten gab – eine rekordverdächtige Zahl im Vergleich zum bayerischen Durchschnitt von 33 –, sank der Durchschnittswert der beobachteten Vögel pro Garten in der Stadt auf 26. „Die genauen Ursachen sind unklar. Jedenfalls kann das schon als Indiz gewertet werden, dass sich die innerstädtischen Winterlebensräume weniger gut für unsere gefiederten Freunde darstellen“, erklärt Gerhard Hübner. lbv

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