Bayreuth/Bindlach - Sven Kaniewski, Pressesprecher der Feuerwehr, berichtet von rund 120 Einsätzen für die Feuerwehr. Das ist im Durchschnitt deutlich mehr, als sonst bei einer solchen Wetterlage normal ist. 

Ein besonderer Einsatz spielte sich vor einem Möbelhaus in Bindlach ab. Knapp einen Meter hoch stand das Wasser vor dem Gebäude. Michael Lekien, ein Mitarbeiter, hat sich daher spontan dazu entschieden von der Arbeit nach Hause zu Laufen - barfuß. "Ich bin ausnahmsweise einmal froh, dass ich nicht mit dem Auto auf der Arbeit bin, die kommen da hinten heute nicht mehr raus", sagt er. Damit soll er recht behalten. 

Für viele Kunden des Möbelgeschäftes hieß es Geduld haben, als plötzlich die Durchsage kam, dass die Autos umgeparkt werden müssen. "Das Wasser schien zu steigen und wir konnten unser Auto gerade noch hier her fahren. Jetzt warten wir seit eineinhalb Stunden", so ein überraschter Kunde. Dass das Wasser so schnell ansteigen kann, damit hat wohl niemand gerechnet.

In der Nacht wurden im Ahorntal (Landkreis Bayreuth vorsorglich 5000 Sandsäcke gefüllt. Hierfür waren rund 100 Helfer im Einsatz. 

Das Tief Peter wütet auch am Samstagbend weiter mit kräftigen Gewitter, Platzregen, Hagel und Sturmböen. In Saal an der Donau (Lkr. Kelheim) musste die B16 für eine gewisse Zeit gesperrt werden, weil die Feuerwehr das Wasser abpumpen musste, welches die Straße hinunter lief. Weiterhin sieht man zahlreiche Gullys, die überlaufen und überflutete Straßen, wie etwa auch in Langquaid (Lkr. Kelheim).

Auch über Windischeschenbach ging am Samstag ein schweres Unwetter nieder. Besonders betroffen war der Campingplatz Schweinemühle und die Bahnstrecke Weiden-Hof in der Höhe der Kontinentalen Tiefenbohrung. Feuerwehr und THW mussten zu Fuß die schlecht zugängliche Stelle erklimmen. Die Fahrgästen mussten durch einen anderen Zug evakuiert werden.