Suche nach Lösungen Hochwasser beschäftigt Eberner Bauausschuss

Helmut Will

Das Unwetter vor gut einer Woche hat gezeigt, dass es zwischen Gymnasium- und Kapellenstraße, im Bereich des Verlaufes des Angerbaches, einige Stellen gibt, an denen das Wasser nicht optimal abfließen kann. Hier will man handeln. Auf der Website der Stadt Ebern können zudem Schäden gemeldet werden.

 
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Ebern - Hochwasserschäden und deren Nachbereitung war ein Thema, über das die Mitglieder des Bauausschusses bei ihrer Sitzung am Mittwochnachmittag diskutieren und sich Gedanken machten, wie man künftig Schlimmeres verhindern kann. Eine schnelle Lösung allerdings, wird es nicht geben. Die Stadt selbst ist, wie Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) sagte, beim letzten Hochwasser noch recht glimpflich davon gekommen. Andere, Schulen und Privatanwesen, habe es schlimmer erwischt.

In Augenschein genommen wurden die Schäden, die das Hochwasser in Ebern zwischen Kapellenstraße und der Eiswiese/Neubrückentorstraße in der Friedrich-Rückert-Anlage angerichtet hat. Die Stadt Ebern hatte bereits den Weg an der Eiswiese, der stark in Mitleidenschaft gezogen war, wieder gerichtet. „Der Angerbach war an dieser Stelle acht Meter breit und das Wasser hatte im Weg den Schotter bis zu 50 Zentimeter herausgespült, so etwas war noch nie da“, erläuterte Hennemann.

Allerdings ist die kleine Brücke, die über den Angerbach führt, stark in Mitleidenschaft gezogen und derzeit gesperrt. Nach den Worten von Martin Lang vom Bauamt der VG Ebern, müsse sie auch gesperrt bleiben, da sie nach dem Hochwasser einsturzgefährdet wäre. „Wir überlegen uns, wie wir das Problem lösen können, damit dort baldmöglichst wieder Fußgänger unseren Anlagenring nutzen können“, sagte der Bürgermeister.

Im kleinen Sitzungssaal der Frauengrundhalle zeigte Martin Lang Fotos, die das Ausmaß der Zerstörungen im Stadtgebiet verdeutlichten. Hierbei betonte er, dass es zwischen Gymnasium- und Kapellenstraße, im Bereich des Verlaufes des Angerbaches, einige neuralgische Querschnitte gebe, wo das Wasser nicht optimal abfließen könne und wenn es sich deshalb aufstaue, zu Überschwemmungen des umliegenden Geländes und der dortigen Häuser kommen könne, wie bei dem Hochwasser deutlich wurde.

Das dort verlegte Wellblechrohr ist 312 Meter lang, 2,90 Meter breit und 1,96 Meter hoch, sagte Lang. Es seien, wie man nach dem Hochwasser bei einer Besichtigung festgestellt habe, auch schon deutliche Korrosionsschäden im kritischen Bereich vorhanden. Dort fließe das Wasser aus einem Einzugsgebiet von 6,2 Quadratkilometer hindurch. Martin Lang stellte vor, was seiner Meinung nach künftig getan werden müsste: Zunächst sollte eine neue Berechnung zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt stattfinden.

Bei der Gestaltung der Friedrich-Rückert-Anlage im Rahmen des Anlagekonzeptes sei das Hochwasserproblem mit zu berücksichtigen. Schließlich sei eine Sanierung der Angerbachverrohrung erforderlich und an ein Rückhaltebecken im Bereich Mannlehen-Nord könne man ebenfalls denken. „Das sind aber schon größere Projekte und man muss sehen, ob das der Haushalt der Stadt Ebern hergeben kann“, so Lang.

Bürgermeister Jürgen Hennemann dankte in diesem Zusammenhang allen eingesetzten Kräften, die Schlimmeres verhindert hätten und sagte, dass man nun zielgerichtet vorgehen müsse, um Verbesserungen zu erreichen. Martin Lang merkte noch an, dass die Maßnahmen des Hochwasserschutzes in Neuses und Unterpreppach ihre Bewährungsprobe bestanden hätten.

Weiter ging er auf die Umfrage nach den entstandenen Schäden ein. Hier könne man auf der Homepage der Stadt Ebern die Schäden melden. „Allerdings“, so beugten er und der Bürgermeister vor, „ist das nicht als Hinweis zu verstehen, dass Schäden ersetzt werden.“ Möglicherweise werde vom Freistaat Bayern ein Programm aufgelegt, um Schäden finanziell auszugleichen, aber das steht noch nicht festgeschrieben.

Aus dem Waldkindergarten bei Fierst wird es nichts. Dazu erläuterte Hennemann, dass im geplanten Bereich bei Ahornbäumen die sogenannte „Rußrindenkrankheit“ festgestellt wurde. Hierdurch würden Sporen freigesetzt, die beim Einatmen durch Menschen Schäden in der Lunge verursachen können. „Deshalb müssen wir von den dort geplanten Waldkindergarten Abstand nehmen“, sagte der Bürgermeister. Nun soll nahe der Pöppelsmühle ein Bauwagen aufgestellt und der Waldkindergarten dort betrieben werden. Für die Aufstellung des Bauwagens ist ein Bauantrag nötig, dem das Gremium das gemeindliche Einvernehmen erteilte. Hennemann zeigte sich zuversichtlich, dass es dort im September losgehen könne. Mit dem Eigentümer der Pöppelsmühle sei geklärt, dass im Falle eines Gewitters die Kinder dort in einer Scheune Unterschlupf finden können. Genaueres werde zur gegebenen Zeit bekannt gegeben.

Die Firma Ebner Logistik möchte auf dem ehemaligen oberen Explatz der Balthasar-Neumann-Kaserne eine Lagerhalle mit den Maßen von 116 mal 22,80 Meter errichten. Das gemeindliche Einvernehmen wurde erteilt. Bei Veranstaltungen der Kulturbühne Ebern im Hof der VG Ebern, wird die Rittergasse gesperrt. Auf dem Parkplatz des Gymnasiums- und der Mittelschule, soll eine weitere Spur zum Parken für PKW geschaffen werden. Der Busbereich wird deshalb etwas eingeschränkt. „Das ist eine Zwischenlösung, bis die Außenanlagen des Gymnasiums gestaltet sind, dann werde man weiter nachdenken müssen, wie es endgültig geregelt werden kann“, sagte Jürgen Hennemann.

Das ehemalige Xaver-Mayr-Anwesen dient der Stadt als Kunstgalerie. Es sollen dort auch Wohnungen entstehen. Ein Auftrag für Gerüstbauarbeiten wurden in Höhe von 27 322 Euro an eine Gerüstbaufirma in Trossenfurt, Landkreis Haßberge, vergeben. Einen Auftrag für Putz- und Malerarbeiten erhielt für dieses Anwesen eine Firma aus Rentweinsdorf mit der Auftragssumme von 47 397 Euro. Allerdings wird es wohl März 2022 werden, bis es losgehen kann.

Schließlich wurde noch der Winterdienstplan für den kommenden Winter überarbeitet und festgelegt, wo mit welchen Fahrzeugen geräumt und gestreut wird, wo nicht, wo Streukisten aufgestellt werden oder zur Winterszeit Halteverbote erlassen werden, damit die Räum- und Streufahrzeuge durchkommen.

Am Freitag, 9. Juli, suchten zahlreiche ergiebige Regenfälle den Landkreis Haßberge heim. Schlimm traf es unter anderem Ebern. Hier wurden zahlreiche Straßen und Keller geflutet. Die Wassermassen suchten sich ihren Weg. Mehr dazu HIER (mit Bildergalerie).

Der Starkregen hat auch das Tierheim Haßberge unter Wasser gesetzt – zum Glück jedoch nur den Außenbereich. Hilfe war schnell vor Ort, Tiere mussten nicht evakuiert werden. Mehr dazu HIER.

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