Laut Angaben der UN-Mission in Afghanistan (Unama) ist die Zahl der zivilen Opfer in Afghanistan im Juli signifikant gestiegen. Vorläufigen Ergebnissen zufolge sind mehr als 1500 Zivilisten verletzt oder getötet worden. Dies sei die höchste Monatszahl seit Mai 2017. Damit wurden allein im Juli fast halb so viele zivile Opfer verzeichnet wie im gesamten ersten Halbjahr 2019.
"Mit der Intensivierung der Friedensbemühungen in den vergangenen Wochen hat auch der Konflikt vor Ort zugenommen", erklärte der UN-Sondergesandte für Afghanistan, Tadamichi Yamamoto, bei Veröffentlichung der Zahlen Anfang August. Er forderte die Konfliktparteien auf, eine militärische Eskalation zur Verbesserung der Verhandlungsposition in den Friedensgesprächen zu unterlassen.
In der Nacht zu Mittwoch waren schon mehrere Explosionen und wiederkehrende Schusswechsel im Zentrum und Norden Kabuls zu hören. Ein Sprecher des Geheimdienstes NDS, Haris Dschibran, teilte über WhatsApp mit, dass Spezialeinheiten des Geheimdienstes mehrere Einsätze gegen IS-Terroristen in drei verschiedenen Gebieten Kabuls durchgeführt hätten.
Im Zuge der Operationen seien zwei IS-Mitglieder getötet und eine Reihe schwerer Waffen sowie Bomben, Werkzeuge zur Herstellung von Sprengstoffwesten, Sprengstoff und selbst gebastelte Sprengkörper sichergestellt worden. Auch drei Sicherheitkräfte seien ums Leben gekommen.