Schlichter Lühr wies laut Verdi auf ein Verfahren beim Bundesarbeitsgericht hin, in dem voraussichtlich im September eine entscheidende Frage höchstrichterlich geklärt werden soll. Es geht in dem Prozess um die Auslösegrenze für Mehrarbeitszuschläge, die in dem aktuellen Fall bei der Lufthansa Cityline für Teilzeitkräfte nicht anteilig abgesenkt ist. Der Europäische Gerichtshof sieht darin eine diskriminierende Schlechterstellung der Teilzeitbeschäftigten, wenn diese auch erst ab der für Vollzeitkräfte geltenden Grenze Zuschläge erhalten.
Reisende können aufatmen
Nach Zahlen des Flughafenverbands ADV haben die Warnstreikwellen in der Luftsicherheit rund eine halbe Million Passagiere in Mitleidenschaft gezogen. Im Wechsel mit Streiks und Warnstreiks bei der Lufthansa fiel so im Frühjahr eine Vielzahl von Flügen aus. ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel begrüßte die erfolgreiche Schlichtung mit Erleichterung. Er sagte: "Obwohl die Flughafenbetreiber nicht Tarifpartei sind, waren sie mittelbar von den ausufernden Warnstreiks betroffen. Jetzt können Reisende wieder beruhigt ihre Flüge buchen. Zumindest an den Luftsicherheitskontrollen ist die Streikgefahr gebannt."
Verdi hatte bereits vor Ostern für das Lufthansa-Bodenpersonal den Schlichterspruch des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow und des früheren Arbeitsagenturchefs Frank-Jürgen Weise angenommen. Noch offen sind bei der Lufthansa die Verhandlungen mit der Gewerkschaft Ufo für das Kabinenpersonal, das ebenfalls bereits gestreikt hat. Die Gespräche waren am vergangenen Freitag nach konstruktivem Verlauf auf diese Woche vertagt worden.