Projekt Taschengeldbörse Generationen sollen voneinander lernen

Martin Rebhan
Coburger Sozialverbände starten das Projekt Taschengeldbörse. Dabei helfen Jugendliche Senioren und erhalten dafür ein kleines Entgelt. Foto: picture alliance / dpa/Maja Hitij

Sozialverbände starten das Projekt Taschengeldbörse. Es soll Jugendlichen ebenso helfen wie Senioren.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Coburg - Wie bringt man Jugendliche und Senioren so zusammen, dass beide Generationen einen Nutzen daraus ziehen können? Mit dieser Frage beschäftigten sich der Caritas-Quartiersstützpunkt Creidlitz, das Awo-Mehrgenerationenhaus „Treff am Bürglaßschlösschen“ und das „Haus am See“ in Wüstenahorn. Die Lösung hierfür ist eine Taschengeldbörse. Die Idee dahinter: Jugendliche unterstützen Senioren oder Menschen mit Hilfsbedarf aufgrund Krankheit beziehungsweise Behinderung bei einfachen, ungefährlichen und unregelmäßigen Tätigkeiten und erhalten hierfür ein entsprechendes Taschengeld.

Norbert Hartz, Geschäftsführer der Caritas Coburg, betonte, dass es Ziel dieses Projekts ist, eine Plattform zu schaffen, auf der Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren und Senioren in Kontakt kommen können, Erfahrungen austauschen, voneinander lernen und vor allem die Lebenswelt des jeweils anderen besser kennenzulernen. Deutlich machte Hartz, dass es zu keiner Konkurrenzsituation mit hauswirtschaftlichen Dienstleistern kommen wird. Ingrid Marr (Haus am See) erklärte, dass eine Taschengeldbörse nichts Neues ist. „Unser Konzept unterscheidet sich im Vorhaben, Jugendliche besser zu erreichen und ihr soziales Engagement durch Qualifizierungsmöglichkeiten und Nachweisen zu belohnen“.

Einfach „aufeinander losgelassen“ werden Jugendliche und Senioren nicht. Ein Pfeiler ist das erste Vorstellungsgespräch, bei dem sich die Mitarbeiter der Taschengeldbörse sowie die Jobanbieter und Jugendlichen kennenlernen und festlegen, welche Arbeiten erledigt werden sollen. Petra Kotterba (Caritas Quartiersstützpunkt) erläuterte, dass Wert darauf gelegt wird, ein Feedback von den Beteiligten zu erhalten. Aus eigener Erfahrung – in Creidlitz wurde schon 2019 eine Taschengeldbörse durchgeführt – weiß sie, dass das Pendel der gegenseitigen Sympathie in beide Richtungen ausschlagen kann. „Daher ist es wichtig, Kontakt zu halten“, betonte Kotterba.

Liane Blietzsch (Awo) machte darauf aufmerksam, dass die Taschengeldbörse bei der Vereinbarung der Entlohnung nicht mitspricht. „Dies ist ausschließlich eine Absprache zwischen Jobanbieter und Jobausführer.“

Für Coburgs dritten Bürgermeister Thomas Nowak ist die Taschengeldbörse ein Stück Nachbarschaftshilfe, die gerade in Zeiten, in denen es immer seltener wird, dass mehrere Generationen in einem Haus leben, immer wichtiger wird.

Für Fragen stehen Petra Kotterba (09561/569940/p.kotterba@caritas-coburg.de), Liane Blietzsch (09561/705380/liane.blietzsch@ awo-omf.de) und Ingrid Marr (09561/89-2580) zur Verfügung.

Bilder